Seit Ende des Kalten Krieges haben die Vereinigten Staaten die Größe ihres Nuklearwaffenarsenal signifikant reduziert. Doch vor der US-Wahl 2024 zeichnet sich ein dramatischer Kurswechsel ab: Während Russland mit dem Einsatz von Kernwaffen in der Ukraine droht, bauen China und Nordkorea ihre Nuklearwaffenarsenale stetig aus. Sollten die drei Staaten weiterhin kein Interesse an Rüstungskontrollverhandlungen mit Washington zeigen, könnten deshalb auch die Vereinigten Staaten ihr Nuklearwaffenarsenal zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder vergrößern – und zwar unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt. Eine demokratische Administration würde aller Voraussicht nach aber deutlich maßvoller vorgehen als eine republikanische Regierung.
Von der Insel des Friedens zum Kriegszustand: Hintergründe der Gewalteskalation in Ecuador
Ecuador hat in den vergangenen Jahren eine beispiellose Eskalation krimineller Gewalt erlebt. Im Jahr 2023 wies der südamerikanische Andenstaat die höchste Homizidrate Lateinamerikas auf. Als die Gewalt im Januar 2024 erneut eskalierte, rief der neuge-wählte Präsident Daniel Noboa den Kriegszustand aus und erklärte 22 kriminelle Ban-den zu terroristischen Gruppen. In diesem Blogartikel, der auf einem gleichnamigen TraCe Policy Brief basiert, identifizieren wir zentrale Ursachen der Gewalteskalation. Abschließend diskutieren wir, was politisch aus dieser Ursachenanalyse folgt.
EU-wide Bans of Russian Media Outlets – More Than a Political Signal?
On May 17th, 2024, the European Council adopted a new package of EU sanctions directed against Russia, suspending the broadcasting activities of four major pro-Russian media outlets in Europe. Since the sanctioned platforms have been heavily involved in the spread of disinformation surrounding Russia’s war of aggression against Ukraine, the ban of these outlets seems like an obvious and necessary step. However, given how easily Russian actors have been able to circumvent the blocking of media outlets, the question arises as to how effective the sanctions actually are.
Sudans humanitäre Katastrophe: die Rolle von Zivilgesellschaft und Kunst als Zeugen
Im April 2023 begann im Sudan ein Krieg neuen Ausmaßes. Seither wurde die Hauptstadt Khartum verwüstet, lebenswichtige Infrastruktur im ganzen Land zerstört, und etwa zehn Millionen Menschen sind geflohen. Der Gewaltkonflikt wird von den Sudanesischen Streitkräften (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ausgetragen. Beide Fraktionen kämpfen um Kontrolle über das ressourcenreiche Land. Der anhaltende bewaffnete Konflikt hat dramatische humanitäre Folgen und birgt das Risiko der Ausbreitung auf die gesamte Region. Angesichts der Dimension der humanitären Katastrophe ist das Fehlen internationaler Aufmerksamkeit und Hilfe eklatant. In diesem Blogbeitrag zeige ich, wie sich die sudanesische Zivilbevölkerung und Diaspora-Netzwerke angesichts des Fehlens internationaler Aufmerksamkeit und Unterstützung engagieren, Hilfe leisten und den Krieg dokumentieren.
Kein Innehalten und keine Zäsur – es geht einfach weiter
US-Präsidentschaftskandidat Donald J. Trump entgeht einem Attentat. Bereits Sekunden nach der Tat ballt Trump die Hand zur Faust und fordert seine Anhänger auf, den Kampf fortzuführen. Er schafft ein ikonisches Bild, das den weiteren Wahlkampf und den Ausgang der Wahl beeinflussen wird. Gleichzeitig illustriert die Geste unmittelbar, dass dieses Attentat wohl nicht zu einer notwendigen Zäsur in diesem Wahlkampf führen wird.
Preparing for the Worst: A PRIF Blog Series on the US Elections in November
The presidential elections in the United States this November come with incredibly high stakes – both for US democracy and for US allies across the world. A new PRIF blog series on the consequences of the elections will address the possible fallout of a second Trump term for PRIF’s research areas and examine ways that German and European policymakers could prepare for and respond to the elections.
Backlash Against LGBTIQ+ Rights in Peacebuilding: Raising Awareness During Pride Month
June is celebrated as pride month worldwide. It highlights the achievements that have been made regarding the rights of people with diverse sexual orientation, gender identity and expressions, or sex characteristics. It also raises awareness about ongoing structural discrimination, inequality and violence. In peacebuilding contexts, individuals with diverse SOGIESC encounter severe backlash from anti-feminist actors aiming at the reversal of achievements as well as resistance from those trying to maintain the status quo.
Shattered Lives: The Global Crisis of Sexual Violence in Conflict
June 19th is the international day for the elimination of sexual violence in conflict. It is a day of silent remembrance, as the crime of conflict-related sexual violence (CRSV) is not a priority on political agendas. Survivors are often too traumatized to report, or experience further criminalization and stigmatization. The recent annual report of the UN Secretary General stresses the continuous prevalence and the global scale of this horrific crime. This blog summarizes its core findings.
Politisierung in Zeiten schwacher politischer Normen: Zum Klima-Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs
Ende Mai legte der Internationale Seegerichtshof ein mit Spannung erwartetes Gutachten vor. Eine Gruppe kleiner Inselstaaten hatte den Seegerichtshof im Dezember 2022 angerufen, um die Frage zu klären, was die Pflichten der Vertragsstaaten des Seerechtübereinkommens für den Klimaschutz umfassen. Der Seegerichtshof kam zu dem Ergebnis, dass die Staaten verpflichtet sind, die Meeresverschmutzung zu verhindern. Auch wenn das Gutachten rechtlich nicht bindend ist, dürfte es Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Rechtsprechung zum Klimaschutz haben. Zugleich ist fraglich, wie groß die normative Wirkung des Gutachtens sein kann, da die über den Kern des Völkerrechts hinausgehende regelbasierten Ordnung zurzeit an Bedeutung verliert.
The 2024 Bonn Climate Change Conference: An opportunity to push gender responsive action
In preparation of the UN Climate Change Conference, held in Baku, Azerbaijan, in November of 2024, subsidiary bodies will meet 3-13 June at the Bonn Climate Change Conference to discuss which urgent issues shall be decided in Baku. Compared to the early years of the UN Climate Change Conferences that were established in the 1990s, it is no longer contested to see gender among the focal points. Gender has become an established topic to be addressed, and the necessity is recognized of implementing climate policies in gender-responsive ways. Nevertheless, related political practice still leave a lot to be desired.