Seit den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 und der anhaltenden Eskalation des Nahostkonfliktes kommt es auf anti-israelischen Demonstrationen wiederholt zu Anzeigen wegen Aufrufen zur Gewalt und Volkverhetzung. Dieser Trend ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so neu: Bereits seit längerem gibt es Stimmen, die vor einem islamisierten Antisemitismus in Deutschland warnen. Eine entsprechende gesellschaftliche Debatte gestaltet sich jedoch als schwierig, weil rechte Akteure die Situation nutzen, um Muslim*innen und Geflüchtete unter einen Generalverdacht zu stellen. Der Beitrag beleuchtet die daraus resultierenden verzerrten Kommunikationsbedingungen sowie die Genese des islamisierten Antisemitismus und präsentiert empirische Erkenntnisse über seine Verbreitung und Ursachen.
Author: Cemal Öztürk
Dr. des. Cemal Öztürk ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Susanne Pickel am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen und Assistent im BMBF geförderten Projektes „Radikaler Islam – Radikaler Anti-Islam" (RIRA). Seine Forschung dreht sich um die sozialpsychologischen Triebkräfte gruppenbezogener Vorurteile und Ressentiments und ihre politischen und gesellschaftlichen Folgen (z. B. Rückwirkungen auf die politische Kultur, die Wahl rechtspopulistischer Parteien, Rechtsextremismus und Radikalisierung). // Dr. des. Cemal Öztürk is a research assistant to Prof. Dr. Susanne Pickel at the Chair of Comparative Politics at the University of Duisburg-Essen. University of Duisburg-Essen and assistant in the BMBF-funded project "Radical Islam - Radical Anti-Islam" (RIRA). His research focuses on the socio-psychological drivers of prejudices and resentments and their political and social consequences (e.g. effects on political culture, right-wing populist parties, right-wing extremism and radicalization).