Orange-rote Wand mit schwarzer Schrift FARC-EP, darüber weiße Farbe und Spuren von roter Farbe.
Convención, Catatumbo, 2015. Der Text „FARC-EP“ wurde zunächst mit schwarzer Farbe geschrieben, gefolgt von „ELN“ in Rot. Letzteres wurde dann mit weißer Farbe übermalt. Diese visuelle Veränderung spiegelt die historischen territorialen Streitigkeiten zwischen bewaffneten Gruppen wider. | Foto: Laura Camila Barrios Sabogal

Gewalteskalation im Kontext der kolumbianischen Bemühungen um Frieden: Ursachen und Auswirkungen der humanitären Krise in Catatumbo

Im Januar 2025 führten gewaltsame Zusammenstöße zwischen konkurrierenden bewaffneten Gruppen in der Region Catatumbo zu einer der schlimmsten humanitären Krisen in der jüngeren Geschichte Kolumbiens. Mindestens 55 Zivilisten starben und mehr als 50.000 Menschen wurden vertrieben. Obwohl die Regierung von Gustavo Petro den nationalen Notstand ausgerufen und das Militär eingesetzt hat, bleibt die Lage angespannt. In diesem Artikel, der auf einem englischsprachigen TraCe Policy Brief basiert, identifizieren wir die Hauptursachen für die jüngste Eskalation der Gewalt und erörtern die Auswirkungen auf laufende und künftige Versuche, Frieden in Kolumbien zu schaffen.

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Hauswand mit Bild von zwei Händen, die Nadeln halten, und der Aufschrift "Tejiendo la paz"
„Frieden weben“: Bild des AETCR La Guajira in Mesetas, das angesichts von Gewaltdrohungen verlegt werden musste.

Reintegration durch lokale Interaktion: Der kolumbianische Friedensprozess aus Sicht ländlicher Gemeinschaften

Ein zentrales Element des kolumbianischen Friedensprozesses mit der FARC-Guerilla bildet die kollektive Wiedereingliederung der ehemaligen Kombattant:innen in eigens dafür eingerichteten „territorialen Reinkorporationsräumen“. Eine Umfrage in sieben ländlichen Gemeinden deutet darauf hin, dass dieser Reinkorporationsprozess zu einem erkennbaren Abbau von sozialer Distanz und Misstrauen in der lokalen Bevölkerung geführt hat und so zur Wiederherstellung des sozialen Zusammenhalts beiträgt. Diese Erfolge sind allerdings begrenzt und – angesichts der andauernden Gewalt in den marginalisierten Regionen Kolumbiens – teils akut gefährdet.

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