
Sozialökologische Transformationskonflikte
Konflikte um Klima- und Energiepolitik, Sicherheits- und geopolitische Dimensionen globaler Dekarbonisierung oder Menschen- und Umweltrechtsverletzungen in globalen Wertschöpfungsketten: Die gegenwärtige sozial-ökologische Transformation verursacht neue und verschärft bestehende soziopolitische Konflikte, die für das 21. Jahrhundert prägend sein werden.
Es handelt sich dabei um Konflikte, die sich auf sehr unterschiedlichen Politikfeldern und – lokalen, nationalen, regionalen, globalen sowie planetaren – Ebenen abspielen, die sich in ihrer grundlegenden Problematik aber durchaus ähneln. Diese Verknüpfung von globaler und lokaler Konfliktebene hat etwa der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit seiner Zerstörung lokaler Ökosysteme und resultierenden Verteilungskonflikten in globalen Lieferketten (zum Beispiel im Bereich von Lebensmitteln) ebenso wie in der deutschen Energiepolitik unterstrichen. Dieses Beispiel vielfältig verknüpfter Konfliktlinien unterstreicht die schwere Prognostizierbarkeit von sozial-ökologischen Transformationskonflikten ebenso wie die Wichtigkeit ihrer weiteren Erforschung.
Dabei stellen sich klassische Fragen der Friedens- und Konfliktforschung, etwa nach Machtstrukturen und -hierarchien (z. B. zwischen Akteuren des Globalen Nordens/Südens), gewaltsamer und friedlicher Konfliktaustragung, politischer, ökonomischer und sozialer Ungleichheit, Diplomatie, NGOs und sozialen Bewegungen oder der Rolle des Rechts und internationaler Institutionen.
Bestehende Expertise am PRIF zu diesen Konflikten bündelt der neue Arbeitskreis Sozial-ökologische Transformationskonflikte, der sich in dieser Blogreihe mit einigen seiner Forschungsfeldern vorstellt.