Since the end of the last Bundestag session it has become clear that although projected in the coalition agreement, the Scholz government has not taken significant steps towards dealing with Germany’s colonial past in Namibia. A Joint Declaration fell victim to the early elections in Germany. This spotlight presents data from a representative survey showing that dealing with the colonial past in Namibia has no priority for Germans, which might explain why the Scholz government shied away from making the case an election issue. The spotlight identifies key take-away points on what went wrong and what a new German government should do better.
Schlagwort: Deutschland

Bones of Injustice: Political Frictions in Restitutions of Human Remains from Colonial Contexts
In recent years, many museums and universities have begun to address past colonial injustices by critically examining their collections of human remains, often leading to their restitution to their assumed countries of origins. Such efforts are usually framed as acts of recognition, reconciliation, and repair. However, the diverse difficulties and frictions that accompany restitutions often escape public attention. This post introduces some of such difficulties that need to be taken into account to understand the complexity of restitution processes.
Nirgends und doch überall: Klimapolitik ist Sicherheitspolitik ist Wirtschaftspolitik
Auch auf den letzten Metern des Bundestagswahlkampfes findet Klimaschutz als Wahlkampfthema kaum statt. Bei der Quadrell genannten Fernsehdebatte mit den Kanzlerkandidat*innen der Parteien CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie AfD wurde dazu erneut keine einzige Frage gestellt. In deutlichem Kontrast zur letzten Wahl 2021 scheint keine der großen Parteien gegenwärtig im Klimaschutz ein Thema zu sehen, mit dem man Wahlen gewinnen kann. Dabei ist Klimaschutz längst ein zentraler Bestandteil der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik Deutschlands und er lässt sich nicht auf reine Klimapolitik begrenzen.
Es steht schlecht um die namibisch-deutsche Versöhnung und die koloniale Aufarbeitung
Die gemeinsame Erklärung der Bundesregierung und der namibischen Regierung zur kolonialen Aufarbeitung scheint vor dem Aus zu stehen. Nachdem die Verhandlungen 2021 mit der Formulierung der gemeinsamen Erklärung zunächst Fortschritte erzielten, scheint sich nun wegen der vorgezogenen Wahlen das Zeitfenster für ihre Verabschiedung in Deutschland zu schließen. Damit ist zu erwarten, dass auch der 2015 von der großen Koalition begonnene staatliche Versöhnungsprozess stagniert bzw. sein Ende gefunden haben könnte. Zu einem Wahlkampfgegenstand scheint jedenfalls derzeit keine Partei das Thema machen zu wollen. Dass eine neue Regierung unter christdemokratischer Führung nochmals eine Initiative wagt, darf bezweifelt werden. Wie kam es dazu?
Germany’s Fragmented Approach to Disinformation in 2025 Elections
With elections taking place in less than a month, Germany finds itself faced with a critical challenge: foreign influence and disinformation campaigns aimed at undermining democratic processes. As Anne Applebaum warns, authoritarian regimes are no longer passive observers but rather active participants in spreading narratives that target the core ideals of freedom and democracy. In Germany, the government’s fragmented approach to countering disinformation only underscores the urgent—and, given recent developments, long overdue—need for a more proactive strategy for better understanding and addressing disinformation–during elections and beyond them.

Mehr als nur Abschreckung: Mittelstreckenwaffen und Multi-Domain-Operationen in Europa
Seit die USA und Deutschland am Rande des NATO-Gipfels 2024 bekanntgegeben haben, dass ab 2026 konventionelle Mittelstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden sollen, stehen die neuen Waffensysteme im Fokus der sicherheitspolitischen Diskussion. Dabei werden Rolle und Bedeutung der Systeme hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Abschreckung diskutiert. Allerdings spielen sie auch eine zentrale Rolle im neuen Multi-Domain-Operationskonzept der US-Armee. Um alle Dimensionen der geplanten Stationierung erfassen zu können, müssen die weitreichenden Waffen deshalb auch unter dem Aspekt der Kriegsführung betrachtet werden.
Update Overdue: Why The Bundestag Should Debate Reforms of the German Foreign Office
In a time of escalating global crises, German foreign policy faces immense pressures. Yet, German policymakers and experts rarely discuss the institution tasked with executing German diplomacy: the Federal Foreign Office. While the German Bundestag is currently debating drastic cuts to the ministry’s budget, parliamentarians are not debating overdue reforms in the Foreign Office. This is a problem, because any significant changes to the ministry will require attention and pressure from parliament.
A Hands-Off Approach to International Law: The Frankfurt Administrative Court’s Stance on Arms Exports to Israel
On 15 July 2024, five individuals from Palestine applied for interim legal relief before the Administrative Court Frankfurt against the Federal Republic of Germany. They challenged arms export approvals by the German Government to Israel and claimed that these endangered their bodily integrity and life. The applicants argued that German arms control law should be interpreted in consideration of the duty to protect the right to life based on Art. 2 (2) 1 German Basic Law. They held that the export approvals violated several international law obligations and were thus unlawful.

PRIF talk #010 // Das Friedensgutachten 2024
Das globale Konfliktgeschehen hat sich im vergangenen Jahr weiter verschärft: Der Krieg zwischen Israel und der Hamas in Gaza, die anhaltende Aggression Russlands gegen die Ukraine sowie Militärputsche und dschihadistische Gewalt in Afrika forderten zehntausende Opfer. Militärische Interventionen in Konflikte zeigen dagegen kaum Erfolge, auch die Bekämpfung von Armut und Hunger stockt. Weltweit setzen zudem extremistische Bewegungen die Demokratien unter Druck. Das Friedensgutachten, das im Juni 2024 erschienen ist, schlägt in dieser „Welt ohne Kompass“ Orientierungspunkte vor. Mitherausgeber Christopher Daase fasst in unserem Podcast die wichtigsten Punkte zusammen.
Ein ungewöhnlicher Gefangenenaustausch: Win-Win oder ein gefährlicher Präzedenzfall?
Der am 1. August 2024 in Istanbul durchgeführte Austausch von insgesamt 26 Personen zwischen Russland und mehreren westlichen Ländern ist einer der größten und ungewöhnlichsten Austausche von Gefangenen seit dem Ende des Kalten Krieges. Die Entscheidung, zehn russische Agenten im Gegenzug für die Freilassung von 16 in Russland und Belarus inhaftierten russischen und westlichen Politikern und Journalisten aus der Haft zu entlassen, stößt jedoch vor allem in Deutschland auf heftige Kritik.