Schwarz-Weiß Foto. Eine große Gruppe Männer steht im Kreis. Sie lachen und reißen die Arme und Fäuste in den Himmel, ein Man trägt ein Akkordeon.
Für die Opfer der Nazi-Diktatur, wie diese russischen Displaced Persons in Trier, bedeutete der 8. Mai 1945 eindeutig die Befreiung von der verbrecherischen Verfolgung. | Foto: U.S. Army via Wikimedia Commons | Public domain

80 Jahre nach 1945: Umstrittene Erinnerung und der nötige Wertekompass

Acht Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg stehen Erinnerungskultur und -politik vor vielen Herausforderungen: Zeitzeugen werden rar, zumal solche, die 1945 nicht erst Kinder waren. Die Europäische Union und die gewachsene Diversität ihrer Gesellschaften haben die Pluralität von Erinnerung und Geschichtsperspektiven präsenter gemacht. Zugleich sind offen geschichtsrevisionistische Akteure zahlreicher geworden, die sich ohne Scham mit nationalsozialistischer Politik, dem faschistischen Italien oder Frankos Spanien identifizieren. Rechtsextreme Parteien sind keine Randerscheinungen mehr. Die Forderung eines „Schlussstrichs“ unter den Menschheitsverbrechen, die Nazideutschland begangen hat, findet einer Umfrage zufolge in Deutschland erstmals eine Mehrheit – höchste Zeit, über die umstrittenen Bedeutungen des 8. Mai zu reden!

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Stolpersteine ("'Stumbling stones") in Berlin remembering victims of the Holocaust
While commemoration of the Holocaust is an omnipresent aspect of Western culture, commemorating the Armenian genocide is much less common. | Photo: Kadir Celep on Unsplash | Free use

At the Age of the Pandemic: The Global Memory of the Holocaust and Armenian Genocide at a Crossroads

Over the last forty years, the Holocaust has become a distinct aspect of Western culture and a universal lesson for protection of minorities and human rights. By contrast, the Armenian genocide is still being denied by Turkey and a culture of commemoration which is lagging far behind. Beyond the reason for differences between memory practices, I argue that a stronger culture of commemoration of the Armenian genocide would have twofold benefits.

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