International Criminal Court Building in The Hague
Es bleibt abzuwarten, wie die Mitgliedsstaaten mit dem Haftbefehl verfahren werden. | Photo: OSeveno via wikimedia commons | CC BY-SA 4.0

Der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Putin – Eine völkerrechtliche Einordnung

Am 17. März 2023 hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehle gegen Vladimir Putin und eine Präsidialbeamtin erlassen. Diese Entscheidung hat große Teile der Fachwelt überrascht und wirft einige Fragen auf: Auf welcher Basis kann der IStGH Putin verfolgen? Was wird ihm und der Präsidialbeamtin vorgeworfen? Ist er als amtierender Präsident vor Verfolgung besonders geschützt? Welche Staaten sind verpflichtet, den Haftbefehl umzusetzen? Was sind die politischen Folgen für Putin, das Gericht und das Völkerrecht? Der Blogbeitrag geht auf diese Fragen vor allem aus völkerrechtlicher Sicht ein.

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Myanmar security presence in IDP camps, Rakhine State, Myanmar, 31 July 2012. | Photo: Bernard Jaspers-Fajer EU/ECHO; EU Civil Protection and Humanitarian Aid; Flickr | CC BY-SA 2.0

Hate speech in the context of mass atrocity crimes: How social media platforms help and hinder international criminal investigations

The May 2020 arrest of Félicien Kabuga brought an end to a manhunt spanning 26 years and two continents. The capture of the elusive alleged financier of the infamous RTLM hate speech radio station shows the importance of documenting hate speech for court proceedings if and when fugitives are eventually arrested. Today, extremist hate and atrocity speech in the context of genocide and war crimes takes place and is spread online. However, social media platforms have been slow to respond to and document it, and to cooperate with international authorities in doing so.

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Fahndungsplakat des US State Departments (2003) | Plakatausschnitt, Public Domain.

Félicien Kabuga: Der meistgesuchte Mann des Völkerstrafrechts und seine Flucht durch Frankfurt

Am 16. Mai 2020 wurde der mutmaßliche Hauptfinanzier des Völkermordes in Ruanda, Félicien Kabuga, in einem Pariser Vorort festgenommen. Dem wohl meistgesuchten Mann der internationalen Strafjustiz gelang es 26 Jahre lang, sämtlichen staatlichen und internationalen Behörden zu entgehen. Die Spur des heute Mittachtzigjährigen führte zwischen 1994 und 2020 aus Ruanda nach Frankreich, unter anderem über die Demokratische Republik Kongo, die Schweiz und Kenia – und auch über Frankfurt am Main.

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Podcast #002 mit Antonio Arcudi // Internationale Normen im Streit

In der zweiten Episode unseren neuen Formats PRIF TALK sprechen wir mit Antonio Arcudi über seine Forschung und die Promotion am Peace Research Institute Frankfurt (PRIF/HSFK). Antonio promoviert im PRIF-Programmbereich „Internationale Institutionen“. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die Anfechtung internationaler Normen und Institutionen, dabei insbesondere auf den Internationalen Strafgerichtshof und die Internationale Schutzverantwortung (Responsibility to Protect).

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Premises of the International Criminal Court in The Hague, Netherlands
Premises of the International Criminal Court in The Hague, Netherlands | Photo: United Nations Photo

The International Criminal Court in Difficult Times: Challenges for the 16th Assembly of States Parties

On 26 October 2017, Burundi’s withdrawal from the Rome Statute – the founding treaty of the International Criminal Court (ICC) – took effect. This withdrawal is just the tip of the iceberg of a long-lasting confrontation between the ICC and some African states. When the Assembly of States (ASP) Parties to the Rome Statute convenes today for its 16th annual session in New York, the stakes are high as the ICC faces major challenges. The ASP should take on the dwindling support and criticism from the African Union (AU) as well as African states and bolster the ICC: States Parties should defend the integrity of the Statute, back the ICC’s budget, further outreach activities as well as the regional scope of investigations and strengthen the cooperation with the Court.

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Am 22. November 2017 verurteilte das Internationale Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien Ratko Mladić zu lebenslanger Haft. Als oberster Soldat der Armee der Republika Srpska hatte er im Krieg 1992-1995 für die Abspaltung serbisch kontrollierter Gebiete aus der international anerkannten Republik Bosnien und Herzegowina gekämpft. Die Richter befanden Mladić schuldig des Völkermords in Srebrenica, der Terrorisierung von Zivilisten im belagerten Sarajevo, der Vertreibung der nicht-serbischen Bevölkerung andernorts, der Geiselnahme von Personal der Vereinten Nationen und weiterer Kriegsverbrechen. Die Reaktionen auf das Urteil zeigten Bosnien-Herzegowina jetzt einmal mehr als tief gespaltenes Land.

Des einen Verbrecher ist des anderen Held. Reaktionen auf das Urteil gegen Ratko Mladić

Am 22. November 2017 verurteilte das Internationale Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien Ratko Mladić zu lebenslanger Haft. Als oberster Soldat der Armee der Republika Srpska hatte er im Krieg 1992-1995 für die Abspaltung serbisch kontrollierter Gebiete aus der international anerkannten Republik Bosnien und Herzegowina gekämpft. Die Richter befanden Mladić schuldig des Völkermords in Srebrenica, der Terrorisierung von Zivilisten im belagerten Sarajevo, der Vertreibung der nicht-serbischen Bevölkerung andernorts, der Geiselnahme von Personal der Vereinten Nationen und weiterer Kriegsverbrechen. Die Reaktionen auf das Urteil zeigten Bosnien-Herzegowina jetzt einmal mehr als tief gespaltenes Land.

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