Menschenmenge protestiert mit tunesischer Flagge
Präsident Kais Saied dreht die im Arabischen Frühling begonnene Demokratisierung Tunesiens in rasendem Tempo zurück. | Foto: Amine GRHABI via flickr | CC BY-NC 2.0

Der letzte Akt: Die Präsidentschaftswahlen 2024 und die Autokratisierung Tunesiens

Am 6. Oktober 2024 findet in Tunesien die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Selbst wenn es einer Stichwahl im November bedarf, wird der aktuelle Präsident Saied wiedergewählt werden. Sein harter Autokratisierungskurs, den er 2021 begann, wird kein anderes Ergebnis zulassen. Auch wenn unklar ist, welche Beliebtheitswerte er wirklich noch in der Bevölkerung genießt, sollte diese Wahl eine Mahnung an die EU und Deutschland sein, weiterhin demokratische Standards bei sogenannten Partnerländern einzufordern, selbst wenn etwa Migrations- und Energieinteressen gegeben sind.

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Portrait des tunesischen Präsidenten Kaïs Saïed.
Portrait des tunesischen Präsidenten Kaïs Saïed | Foto: Houcemmzoughi via Wikimedia Commons

Still und leise: die Abschaffung der tunesischen Demokratie

Während sich die mediale Berichterstattung international sowie hierzulande mit der Corona-Pandemie, der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan und seit Februar dieses Jahres mit dem Ukraine-Krieg beschäftigte, hat der tunesische Präsident Kais Saied relativ unbemerkt von der Weltöffentlichkeit seit dem Sommer 2021 den tunesischen Demokratisierungsprozess beendet und demokratische Institutionen abgebaut. Die Opposition gegen Saied wächst und der Rückhalt in der Bevölkerung für seinen Kurs nimmt ab. Nun ist es auch an Deutschland und der EU, der Autokratisierung Tunesiens entschieden entgegenzutreten.

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