The first round of Brazil’s presidential elections took place on 2 October 2022. The result was 43.2% for incumbent Jair Bolsonaro and 48.4% for ex-president (2003–2010) Luiz Inácio Lula Da Silva. Given that none of the candidates achieved more than 50%, a final run-off is scheduled for 30 October. Pre-election polls predicted Lula would reach the critical 50% threshold. These polls also projected Bolsonaro would win around 36%. But in the end, his vote share was more than 43%. This result left the world searching for an explanation.
Author: Franziska F. N. Schreiber
Democracy on the Razor’s Edge: The 2022 Presidential Elections in Brazil
Brazil’s presidential elections are scheduled to take place on October 2, 2022. The confrontation between the extreme-right incumbent president Bolsonaro and the center-left former president Lula Da Silva provides a rare setting. The election places Brazil at a crossroads and will set the stage for either a comprehensive commitment to democracy under Lula or a continuation along the path to authoritarianism under Bolsonaro. Recent polls suggest that the most likely scenario is a win for Lula. Nevertheless, Brazil’s democratic institutions are continuously under attack. Currently, the possibility of the elections being preemptively cancelled or the final results being contested cannot be fully dismissed.
Auf Kurs in unsicherem Fahrwasser: Der Verfassungsprozess in Chile
Am 18. Oktober 2019 eskalierten die sozialen Ausschreitungen in Chile, und auch noch jetzt, zwei Jahre später, gehen die Menschen auf die Straße. Im Jahr 2021 markierte der 18. Oktober den Beginn der Arbeit des verfassungsgebenden Konvents zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung – ein wichtiger Meilenstein in dem verfassungsgebenden Prozess, der in Reaktion auf die massiven Proteste im ganzen Land initiiert wurde. Veränderte Machtverhältnisse zwischen den politischen Parteien, die anstehende Präsidentschaftswahl im November und unstetes Vertrauen der chilenischen Bevölkerung in die politischen Prozesse stellen Herausforderungen für den Verfassungsprozess dar und könnten die Einführung einer neuen Verfassung im schlimmsten Fall vereiteln.
Am seidenen Faden: Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Mercosur
Zwanzig Jahre lang wurde das Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur verhandelt, im Juni 2019 wurde eine Einigung über den Handelsteil erzielt, doch die Ratifizierung lässt auf sich warten und steht aktuell unter keinem guten Stern. Trotz breiter Kritik sind zwar noch letzte Hoffnungsschimmer ersichtlich, insgesamt weisen die aktuellen Entwicklungen jedoch in Richtung des Scheiterns.