Polizist steht vor Synagoge
Rechte Hetze gegen Muslim*innen erschwert die Debatte über islamisierten Antisemitismus. | Foto: iStock.com/ ARK NEYMAN | Lizenzinformation

Der islamisierte Antisemitismus: Aufgebauschtes Schreckgespenst oder bagatellisiertes Ressentiment?

Seit den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 und der anhaltenden Eskalation des Nahostkonfliktes kommt es auf anti-israelischen Demonstrationen wiederholt zu Anzeigen wegen Aufrufen zur Gewalt und Volkverhetzung. Dieser Trend ist bei genauerem Hinsehen gar nicht so neu: Bereits seit längerem gibt es Stimmen, die vor einem islamisierten Antisemitismus in Deutschland warnen. Eine entsprechende gesellschaftliche Debatte gestaltet sich jedoch als schwierig, weil rechte Akteure die Situation nutzen, um Muslim*innen und Geflüchtete unter einen Generalverdacht zu stellen. Der Beitrag beleuchtet die daraus resultierenden verzerrten Kommunikationsbedingungen sowie die Genese des islamisierten Antisemitismus und präsentiert empirische Erkenntnisse über seine Verbreitung und Ursachen. 

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Researchers working on extremism and terrorism can be exposed to external, internal, and professional harms. | Foto: iStock.com/StockRocket | Lizenzinformation

How can research on topics surrounding radicalization, extremism, and terrorism be safe and socially sustainable?

Research on extremism and related phenomena such as radicalization or terrorism is emotionally demanding and can even become dangerous, in part because it frequently means engaging with intense, and at times violent, societal conflict. The most recent escalation in the Israel-Palestine conflict is a poignant example of this, in which researchers specialized in antisemitism, Islamophobia, or Islamist and right-wing extremism are expected to keep up with fast-paced developments while simultaneously navigating the emotional impact of unfolding violence. This blog post highlights the difficulties researchers face in this field and proposes suggestions for addressing these challenges at the institutional and structural levels. 

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Unequal gender dynamics can contribute to peacekeepers abusing their power. | Foto: dimitrisvetsikas1969 via Pixabay | Content License

Beyond Zero Tolerance: The Persisting Challenge of Sexual Abuse by UN Peacekeepers

The United Nations (UN) deploys peacekeepers worldwide to help build peace and security. Meanwhile, a serious problem persists: sexual exploitation and abuse (SEA) perpetrated by peacekeepers. Despite extensive efforts, including codes of conduct, sanctions, and training, reports of sexual abuse by peacekeepers continue within mission contexts. By drawing on UN documents aiming at ending SEA by regulating peacekeepers’ behaviour, this blog article examines the gender dimensions of the rules. I argue that a military masculinity culture is reflected in the UN rules that perpetuate instead of fight the risk of SEA.

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Men in military uniforms on stage, raising their hands in the air.
August 6, 2023: General Abdourahmane Tchiani, Commander of the Presidential Guard Regiment, who headed the transitional government, attends the demonstration of coup supporters at a stadium in the capital city of Niger, Niamey. Photo: © picture alliance / AA | Balima Boureima.

Back in Business or Never Out? Military Coups and Political Militarization in Sub-Sahara Africa

This Spotlight discusses the resurgence of military coups in Sub-Saharan Africa. We argue that an analytical and political focus on coup events misses out on the bigger picture of military influence in politics. Introducing the new Multidimensional Measures of Militarization (M3) dataset, we demonstrate that African countries that were part of the recent wave of coups, previously showed signs of political militarization such as military veto powers and impunity. We conclude that these subtle forms of military influence can serve as early warning indicators for military coups.

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Building with writing "Thilawa Special Economic Zone" that has closed gates and barriers in the driveway
Hitting a roadblock: development projects like the Japan-sponsored Thilawa Special Economic Zone have struggled following the 2021 coup in Myanmar. Source: Taipei Economic and Cultural Office in Myanmar.

Do regime differences shape developmental engagement? How China and Japan compete in post-coup Myanmar

The 2021 military coup in Myanmar has left the country significantly isolated on the world stage. Politically, foreign governments have avoided recognizing the junta rulers, although quasi-official engagement is still underway. Economically, foreign investments into Myanmar have dropped by 42% from 2021 to 2022, off levels that had already massively decreased since the 2017 Rohingya expulsion. However, despite the international outcry over the new regime’s open warfare against civilians and the escalating violence in Myanmar’s multi-front civil war, both China and Japan have remained engaged in development cooperation, pursuing ambitious projects for economic corridors and special economic zones (SEZs) that were contracted under the deposed civilian government; in the case of China, even some new projects have been launched. 

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Menschen, die auf Stühlen sitzen
Schulen fungieren nicht nur als Bildungseinrichtungen, sondern auch als Sozialisationsinstanzen. | Foto: Sam Balye, Unsplash

Die Schlüsselrolle der Schulen in der Prävention von islamistischer Radikalisierung

In Europa ist die Debatte über islamistische Radikalisierung bei jungen Menschen und wirksame Präventionsmaßnahmen in vollem Gange. Dieser Blogbeitrag beleuchtet Herausforderungen und Chancen, denen Schulen im Umgang mit Radikalisierung und Prävention begegnen. Schulen fungieren nicht nur als Bildungseinrichtungen, sondern auch als Sozialisationsinstanzen, in denen Diversität und Toleranz gefördert werden können. Doch sie werden gleichzeitig mit hohen Anforderungen konfrontiert, wenn von ihnen verlangt wird, Anzeichen von Radikalisierung zu erkennen und damit umzugehen. Dieser Beitrag betont die Notwendigkeit eines sensiblen und differenzierten Ansatzes, um Diskriminierung und Ausgrenzung in der Präventionsarbeit zu vermeiden. 

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Flugzeug vor blauem Himmel
Eine F-35A der US Air National Guard kommt in South Burlington, VT an. | Foto: Ryan Campbell/ US Air National Guard. |
The appearance of U.S. Department of Defense (DoD) visual information does not imply or constitute DoD endorsement.

Verbesserte Glaubwürdigkeit: Zur Bedeutung der F-35A für die nukleare Teilhabe

Deutschland beschafft mit der F-35A Lightning II ein neues Trägerflugzeug für die nukleare Teilhabe der NATO. Diese Anschaffung ist umstritten. Bislang wurde in der Debatte allerdings nur unzureichend berücksichtigt, dass die F-35A ein wichtiges Glaubwürdigkeitsproblem der nuklearen Teilhabe lösen kann: Veraltete europäische Kampfflugzeuge wären im Verteidigungsfall kaum in der Lage, die leistungsfähigen Luftverteidigungssysteme der Russischen Föderation zu überwinden und US-amerikanische Atomwaffen ins Ziel zu bringen. Damit trägt die F-35A zu einer Stärkung der nuklearen Abschreckung bei, deren Relevanz seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine an Bedeutung gewonnen hat.

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Düsterer Blick auf kleine Balkone mit deutschen Flaggen
Die Mitte-Studie hat einen beachtlichen Anstieg rechtsextremer Einstellungen ermittelt. | Foto: © iStock.com/Dirk Hoffman,

Antimuslimischer Einstellungsrassismus als Faktor rechter Radikalisierung

Zum 21. September 2023 kam es zu einem großen Aufschrei in den Medien – mehr als 8% der Deutschen besitzen ein rechtsextremes Weltbild. So hatte die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung einen beachtlichen Anteil und Anstieg rechtsextremer Einstellungen ermittelt. Begleitet wird dies durch aktuelle Wahlumfragen in Ostdeutschland, die einen Siegeszug der – in Sachsen und Thüringen gerade vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuften – AfD prophezeien. Doch wie konnte es zu diesem Erfolgen der extremen Rechten kommen? Eine Vermutung ist die extreme Ablehnung muslimischer Migration. Dieser Blogbeitrag beleuchtet, welche Rolle antimuslimische Einstellungen für die Mobilisierung der extremen Rechten spielen. 

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Markierung eines Pfeils auf Boden
Eine pragmatische Herangehensweise an Begriffe reicht aus, um wissenschaftliche Arbeit anzuleiten. | Foto: Jan van der Wolf via Pexels

Umstrittene Begriffe pragmatisch definieren: Beispiel „Islamismus“

Extremismus, Fundamentalismus, Islamismus, Islamophobie oder Islamkritik sind allesamt umstrittene Begriffe, die in öffentlichen und wissenschaftlichen Diskursen inhaltlich unterschiedlich ausgedeutet werden. Diskussionen über solche „Kernbegriffe“ sind unerlässlich. Um gemeinsam wissenschaftlich arbeiten zu können, muss aber ein gemeinsames Verständnis über die verwendeten Begriffe und ihre Definition gefunden werden. Dieser Blogbeitrag plädiert für einen pragmatischen Umgang mit Begriffen und Definitionen und zeigt dies exemplarisch an dem Begriff „Islamismus“.

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Demonstration mit Banner, auf dem steht "AfD" und Plakat, auf dem steht "Nein zur Hetze gegen Muslime"

Islamistische Radikalisierung, Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus: Eine neue Blogserie greift aktuelle Debatten rund um Islamismus in Deutschland auf

Reaktionen in Deutschland auf den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zeigten auf drastische Weise, dass extremistische, antisemitische und antimuslimische Haltungen hier weit verbreitet und mutmaßlich tief verwurzelt sind. Infolge des Angriffs ist ein massiver Anstieg antisemitischer Äußerungen, Straf- und Gewalttaten sowie eine deutliche Zunahme von antimuslimischem Rassismus und damit zusammenhängender Taten zu beobachten. Diese Tendenzen werden durch den verengten und stark polarisierten Diskurs, insbesondere in den sozialen Medien, weiter verstärkt. Unsere neue Blogserie liefert Analysen, die über die jüngsten Ereignisse hinaus dabei helfen, aktuelle gesellschaftliche Dynamiken rund um Islamismus und Radikalisierung zu verstehen und damit umzugehen.

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