Ein Mann mit Kopfhörern sitzt vor einem Gamer-Bildschirm auf dem man diffus Chats erkennen kann
Wahlkampf findet auch auf Gaming- und Gaming-nahen Plattformen als Schauplatz politischer Debatten statt. | Foto: elladon via Unsplash | Unsplash Lizenz

Wahlkampf auf digitalen Spielfeldern: Diskurse zu Wahlkampf und Politik in Gaming-Welten

Digitale Gaming-Räume und insbesondere Gaming- und Gaming-nahe Plattformen werden inzwischen nicht nur für Diskussionen über Videospiele genutzt. Da sich auf diesen Plattformen Millionen von Nutzer*innen tummeln, die diesen Diskursen ausgesetzt sind, sind digitale Gaming-Räume immer wichtiger für gesellschaftliche Diskurs- und individuelle Meinungsbildungsprozesse. Dabei zeigt sich eine Überrepräsentation populistischer und rechtsradikaler Inhalte. Unter Umständen beeinflussen diese sogar reale politische Entscheidungen – denn auch aktuelle (welt-)politische Themen und politische Ereignisse wie die Bundestagswahl werden dort verhandelt.

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Ein Braunkohletagebau im Vordergrund, im Hintergrund Windkraftanlagen.
Klimaschutz spielt im Wahlkampf keine große Rolle, jedoch hängen zukünftige Sicherheit und Wohlstand Deutschlands davon ab. | Foto: wimvanteinde via Unsplash | Unsplash Lizenz

Nirgends und doch überall: Klimapolitik ist Sicherheitspolitik ist Wirtschaftspolitik

Auch auf den letzten Metern des Bundestagswahlkampfes findet Klimaschutz als Wahlkampfthema kaum statt. Bei der Quadrell genannten Fernsehdebatte mit den Kanzlerkandidat*innen der Parteien CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie AfD wurde dazu erneut keine einzige Frage gestellt. In deutlichem Kontrast zur letzten Wahl 2021 scheint keine der großen Parteien gegenwärtig im Klimaschutz ein Thema zu sehen, mit dem man Wahlen gewinnen kann. Dabei ist Klimaschutz längst ein zentraler Bestandteil der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik Deutschlands und er lässt sich nicht auf reine Klimapolitik begrenzen.

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Protestierende vor dem Reichstagsgebäude in Berlin halten Schilder hoch, aus denen sich zusammengesetzt der Text ergibt "Weg mit §218"
04.03.2021: Protestierende des Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. | Foto: Sabrina Gröschke für Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung via flickr | CC BY-NC-ND 2.0

Der Kampf um Körper und Identität: Rückschritte sind zu befürchten

Das Recht auf Selbstbestimmung und Souveränität über den eigenen Körper und die eigene Identität bleiben auch im Bundestagswahlkampf 2025 ein umstrittenes Thema. Die Debatten stehen stellvertretend für die politische Aushandlung zwischen der Aufrechterhaltung rechter und (wert-)konservativer patriarchaler Geschlechterrollen einerseits und progressiven sowie feministischen Positionen andererseits. Mit dem vorzeitigen Ende der Ampel-Regierung kündigt sich ein politischer Wandel an, der sich auch auf den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechten (SRGR) negativ auswirken könnte. 

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The heads of state stand in line next to each other at the Summit 2024 in Kazan.
Der BRICS-Gipfel 2024 in Kazan wurde im Narrativ des „Systemwettbewerbs“ als Gegenpol zur westlichen Weltordnung und der G7 gedeutet. | Foto: Prime Minister’s Office (GODL-India) via Wikimedia Commons | licensed under the Government Open Data License – India (GODL)

Die Weltordnung und der Systemwettbewerb: Zur außenpolitischen Positionierung der Parteien im Bundestagswahlkampf

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die seither ausgerufene „Zeitenwende“ haben die Debatte über Deutschlands zukünftige Außenpolitik erkennbar zugespitzt. Auch im Bundestagswahlkampf positionieren sich die Parteien zu schwierigen Fragen: Wie sollen Frieden und Sicherheit wiedergewonnen werden? Wie verändert sich die Weltordnung, und wie sollte Deutschland darauf reagieren? Dabei kommen sie zu teils sehr unterschiedlichen Antworten, die allerdings meist nicht über eine generelle Selbstverortung hinausgehen. Die chaotische Weltlage wird häufig als neuer „Systemkonflikt” zwischen Demokratien und Autokratien beschrieben, was jedoch die weitaus komplexere Realität nicht erfasst – und seit der Wiederwahl Donald Trumps auch keine praktisch umsetzbare Agenda mehr ist.

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Three groups of icons representing people have shapes travelling between them and a page in the middle of the image. The page is a simple rectangle with straight lines representing data. The shapes traveling towards the page are irregular and in squiggly bands.
AI, deepfakes, and bot accounts: disinformation is widely regarded as a major threat to elections and society at large. | Image: Yasmine Boudiaf & LOTI / Better Images of AI / Data Processing / CC-BY 4.0

Germany’s Fragmented Approach to Disinformation in 2025 Elections

With elections taking place in less than a month, Germany finds itself faced with a critical challenge: foreign influence and disinformation campaigns aimed at undermining democratic processes. As Anne Applebaum warns, authoritarian regimes are no longer passive observers but rather active participants in spreading narratives that target the core ideals of freedom and democracy. In Germany, the government’s fragmented approach to countering disinformation only underscores the urgent—and, given recent developments, long overdue—need for a more proactive strategy for better understanding and addressing disinformation–during elections and beyond them.

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Ein Computerraum mit drei Reihen von je vier Schreibtischen, an denen Studenten an Computern arbeiten. Das Computerlabor wird von roten Linien überlagert, die Knotenpunkte miteinander verbinden und den Kommunikationsfluss, den Datenaustausch und die miteinander verbundenen Netzwerke symbolisieren.
Cybersicherheit berücksichtigt technische, soziokulturelle und menschliche Dimensionen, um Bürger*innen vor Gefahren im Netz zu schützen. | Foto: Hanna Barakat & Cambridge Diversity Fund via Better Images of AI | CC-By 4.0

Cybersicherheitspolitische Positionen zur Bundestagswahl 2025

Die Bundestagswahl 2025 rückt näher und mit ihr die Frage: Welche Rolle spielt Cybersicherheit für die Parteien in ihren Wahlprogrammen? Cybersicherheit ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit, die Innen- und Außenpolitik gleichermaßen betrifft. Welche Strategien und Lücken offenbaren die Wahlprogramme?

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Im Bildvordergrund ist ein Denkmal: Das Denkmal besteht aus den Skulpturen eines Jungen und eines Mädchens in Form von Engeln mit verbrannten Flügeln, die über einen Granitblock fliegen, der eine Explosion darstellt. Im Hintergrund sind Bäume und ein Gebäude zu sehen.
Das Monument der verstorbenen Kinder wurde am 4. Juni 2023 eingeweiht – dem Internationalen Tag der unschuldigen Kinder, die Opfer von Aggression geworden sind. | Foto: President of Ukraine via flickr | CC0 1.0

Die Wahlprogramme zu Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine

Kein Krieg prägt derzeit die europäische Politik so sehr wie die russische Aggression gegen die Ukraine. Viele Parteien halten es für wichtig, in ihren Programmen zur Bundestagswahl festzuhalten, wie sie zu diesem Konflikt und dessen Protagonisten stehen. Dieser Beitrag verschafft einen einordnenden Überblick über die Positionen derjenigen Parteien, denen Umfragen realistische Chancen geben, mindestens mit Gruppenstärke in den Bundestag einzuziehen.

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Das Bild zeigt eine große Menschengruppe im dunklen vor dem Bundestag. Sie halten Lichter in die Höhe und Schilder, die Protest gegen die AfD ausdrücken.
Mittlerweile liegt die AfD in Umfragen stabil bei 20 Prozent. Ein Stück Hoffnung ist, dass Menschen wieder auf die Straße gehen. | Foto: Stefan Müller via flickr | CC BY-NC 2.0

Die CDU poltert, die AfD frohlockt und der Schaden ist angerichtet

In weniger als einem Monat wird gewählt und Deutschland diskutiert nach den schrecklichen Anschlägen von Magdeburg und Aschaffenburg – mal wieder – über Migration. Es wird über die Brandmauer zur AfD gestritten und die Union spielt mit dem Feuer. Zugleich heißt es anlässlich des 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im ganzen Land „Nie wieder!“, eine unheimliche Gleichzeitigkeit. Unabhängig davon, was in den nächsten Tagen und Wochen noch passiert, die extreme Rechte wird gestärkt hervorgehen, der Schaden ist angerichtet. Ein Kommentar zur neuerlichen Migrationsdebatte im Wahlkampf.

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Eine große Gruppe Menschen mit Plakaten, die die Ukraine-Flagge zeigen, laufen links nebem einem Fluss entlang. Im Hintergrund ist das Gebäude des Deutschen Bundestags mit der Glaskuppen zu sehen.
Gerade in Zeiten des Krieges muss über Frieden reflektiert werden. | Foto: Folco Masi via Unsplash | Unsplash Lizenz

Frieden oder Sicherheit? Für ein „Mehr“ in den öffentlichen Debatten über den Ukraine-Krieg

Man kommt um den Frieden nicht herum, wenn man sich mit dem Krieg auseinandersetzt. Das ist vor allem mit Blick auf die wenig produktive Polarisierung zwischen sogenannten „Kriegstreibern“ und „Friedensträumern“ in der bundesrepublikanischen Diskurslandschaft notwendig. Die Polarisierung engt den Diskurs auf Sicherheit und Kriegstüchtigkeit ein. „Sicherheit“ und „Frieden“ schließen einander aber nicht aus. Wir plädieren entsprechend für ein „Mehr“ in den öffentlichen Debatten über den Ukraine-Krieg, das den Friedensbegriff wieder ins Zentrum der Debatten um eine zukünftige europäische Ordnung stellt. Kurzum: Politik und Wissenschaft müssen gerade in den Debatten über den Krieg auch mehr über den Frieden nachdenken.

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Schüler*innen an Computern mit Bildschirmen, die eine Darstellung eines Netzhautscanners mit Pixel- und Binärdatenüberlagerungen und einer bunten Datenwellen-Heatmap im oberen Bereich enthalten.
Im Spannungsfeld zwischen globaler Vernetzung und nationalen Interessen wächst die Herausforderung, digitale Mündigkeit zu fördern und kritische Infrastrukturen zu schützen. | Foto: Kathryn Conrad via Better Images of AI | CC-BY 4.0

Frieden im Cyberspace – ein langer Weg

Desinformationskampagnen, gezielt gesteuerte Diskursverschiebungen und Cyberangriffe auch auf kritische Infrastrukturen – wie kann Frieden im Cyberspace angesichts dieser wachsenden Bedrohungen gelingen? Nationale Abschottungsstrategien und unzureichende IT-Sicherheit verschärfen diese Lage zusätzlich. Im Spannungsfeld zwischen globaler Vernetzung und nationalen Interessen wächst die Herausforderung, digitale Mündigkeit zu fördern und kritische Infrastrukturen zu schützen. Ist ein stabiler, sicherer Cyberspace eine Utopie – oder eine realisierbare Vision durch Kooperation, Resilienz und technologische Diversifizierung? Die Antwort liegt in einem globalen Kraftakt für die Zukunft der digitalen Welt.

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