Photo einer Gruppe von Männern, die in einem prunkvollen Saal an einem Tisch sitzt. Dahinter sieht man die Flaggen von USA, Saudi-Arabien und Russland
18. Februar 2025: Der US-Außenminister Rubio und der russische Außenminister Lavrov treffen sich in Saudi-Arabien. | Foto: Official State Department photo by Freddie Everett, Public Domain

Mit nüchternem Blick zum Verhandlungstisch: Europa muss die Beendigung des Ukrainekrieges und den Rückzug der USA diplomatisch mitgestalten

Trotz der längst verfahrenen militärischen Lage für die Ukraine und bekannten Kurswechsels in den USA hielten Deutschland und Europa an der unrealistischen Strategie fest, nur mit militärischer Unterstützung und Sanktionen eine Verhaltensänderung Moskaus zu erreichen. Damit allein lässt sich der Krieg nicht zu möglichst günstigen Bedingungen für Kyjiw beenden. Die europäische Passivität gegenüber dem diplomatischen Ansatz von Präsident Trump wird auch nicht helfen, mehr europäische Souveränität zu erlangen. Vielmehr wird die Zukunft der Ukraine und unsere eigene Sicherheitsarchitektur mit ihm und auch mit Präsident Putin ausgehandelt werden müssen. Statt panisch nur ins Militär zu investieren, sollten sich die europäischen Regierungen ausnüchtern und diplomatisch rüsten, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

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Photo that shows Donald Tusk, Polish Prime Minister, Antonio Costa, President of the European Council, and Ursula von der Leyen on a stage speaking into a microphone.
Ursula von der Leyen, Antonio Costa and Donald Tusk at the informal EU Leaders' retreat on defence in February 2025. | Photographer: Dati Bendo, © European Union, 2025 | CC BY 4.0

Europe’s Defence Dilemma: Rising Militarization Amidst Industrial Fragmentation and Weak Export Controls

The issue of arming Germany and the EU countries is currently dominating the headlines. The threat posed by Putin’s Russia and the uncertainty as to whether the USA under Trump will still stand by its security policy commitments within NATO have prompted the EU states to embark on a massive rearmament program. However, the EU Commission is currently setting the pace with the publication of the new White Paper and a series of defence industry programs. The discussion about the considerable arms expenditure obscures the focus on the fragmentation and competition among the European arms industry, the differences in threat analysis between the EU nation states, and the possible risks and problems of lowering the standards of German and European arms export policy.

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A hole in a wire mesh fence
December 10 marks the global Human Rights Day – a suitable occasion to put the EU’s Global Human Rights Sanction Regime to scrutiny. | Photo: @anton_nazaretian via Unsplash | Unsplash License

Moving in the Rights’ Direction? An Assessment of the EU Global Human Rights Sanctions Regime

Four years ago, on December 7, 2020, the European Union (EU) adopted its Global Human Rights Sanction Regime (EUGHRSR), which has been applauded as a milestone in the field of human rights promotion and protection. December 10, the UN’s global Human Rights Day, is a suitable occasion to put both the EUGHRSR and its performance to date to scrutiny.

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Ein Soldat überreicht lächelnd einem anderen Soldaten eine blaue, zusammengewickelte Fahne. Rechts von ihnen stehen sechs Soldat*innen, von denen zwei jeweils die deutsche und die US-amerikaische Fahne tragen. Sie befinden sich auf einer grünen Wiese, im Hintergrund sind links weitere Soldat*innen zu sehen. Dahinter befinden sich weiße Reihenhäuser.
Fahnenübergabe bei der Aktivierung der 2. Multi-Domain Task Force in Wiesbaden im September 2021. | Foto: U.S. Department of Defense, Volker Ramspott, Training Support Activity Europe.*

Mehr als nur Abschreckung: Mittelstreckenwaffen und Multi-Domain-Operationen in Europa

Seit die USA und Deutschland am Rande des NATO-Gipfels 2024 bekanntgegeben haben, dass ab 2026 konventionelle Mittelstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden sollen, stehen die neuen Waffensysteme im Fokus der sicherheitspolitischen Diskussion. Dabei werden Rolle und Bedeutung der Systeme hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Abschreckung diskutiert. Allerdings spielen sie auch eine zentrale Rolle im neuen Multi-Domain-Operationskonzept der US-Armee. Um alle Dimensionen der geplanten Stationierung erfassen zu können, müssen die weitreichenden Waffen deshalb auch unter dem Aspekt der Kriegsführung betrachtet werden.

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French president Macron giving a speech at the European parliament.
France, major player in the European defence industry, appears as an ambivalent partner. | Photo: European Parliament, flickr | CC BY 2.0

The French Paradox: Risks to European Defence Harmonisation and Arms Export Control

In his speech on Europe on 25 April 2024, President E. Macron reiterated France’s commitment to building a credible European strategic autonomy. Indeed, the country has one of the most important technological and industrial defence bases in the European Union. However, its often very nationalistic view of the European Union seems to hinder the harmonisation of a common defence strategy and the establishment of a rigorous arms export control system that guarantees the application of international humanitarian law (IHL).

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Staatschefs beim NATO-Gipfel in Vilnius
Neue Stärke: Familienfoto beim NATO-Gipfel in Vilnius | Foto: Simon Dawson / No 10 Downing Street via flickr | CC BY 2.0

Die NATO nach dem Gipfel von Vilnius: neue Stärke, ungewisse Zukunft

Der Gipfel in Vilnius unterstreicht eines: Die NATO ist wieder die zentrale sicherheitspolitische Organisation in Europa und darüber hinaus. Ihre Handlungsfähigkeit verdankt sie nicht zuletzt ihrer hegemonialen Figur. Was heute gut funktioniert, wird angesichts der Unwägbarkeiten der amerikanischen Führungsrolle zum Risiko für morgen. Signale für eine Stärkung der europäischen Eigenverantwortung gingen von dem Gipfel nicht aus. Im Gegenteil erteilt er Vorhaben der EU für eine eigenständigere Verteidigung eine Absage. Zukunftsfähig ist dieses Modell nicht.

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Eine Reihe syrischer Flüchtlinge überquert die Grenze zwischen Ungarn und Österreich auf dem Weg nach Deutschland. Durch einen Drahtzaun gesehen, im Hintergrund eine Windkraftanlage.
Syrische Flüchtlinge warten darauf, die Grenze zwischen Ungarn und Österreich zu überqueren. | Foto: Mstyslav Chernov via wikimedia commons | CC BY-SA 4.0

Harmonisierung um jeden Preis

Am heutigen Internationalen Flüchtlingstag ist die Situation für Geflüchtete so düster wie wohl seit Einführung des Gedenktages im Jahr 2001 noch nie. Während 2022 mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht waren, lassen sich weltweit, insbesondere im Globalen Norden, Bestrebungen zur Aushöhlung des Flüchtlingsrechts beobachten. Die EU plant eine umfassende Reform des europäischen Asylrechts, doch auch dieser wird keine Harmonisierung gelingen, da Kernprobleme des bisherigen Systems nicht angegangen werden. Menschenrechtliche und rechtsstaatliche Grundsätze werden zum Bauernopfer.

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Charles Michel, Volodymyr Selensky und Ursula von der Leyen
Volodymyr Selensky mit Ursula von der Leyen und Charles Michel | Foto: European Commission (Dati Bendo) via wikimedia commons

Der Platz der Ukraine in der europäischen Sicherheitsordnung: Konturen einer Debatte II

Die Diskussion um die Frage, wie sich die Sicherheit der Ukraine nach dem Krieg garantieren ließe, ist voll entbrannt. Wenn sich der Weg in die NATO als nicht gangbar erweisen sollte, welche Alternativen böten sich an und wie sind sie zu bewerten? In dem zweiten Blogbeitrag zu dem Thema geht es um Sicherheitsgarantien durch umfassende militärische Unterstützung, durch die Stationierung westlicher Truppen, durch die Aussicht auf EU-Mitgliedschaft und durch Arrangements, die auch russische Sicherheitsinteressen berücksichtigen.

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City hall of Agadez: On the building there are signs reading “Mairie Agadez” as well as a flag of Niger. Motorcycles are parked outside.
Agadez, Niger is the Sahel region’s major transit hub. | Photo: © picture alliance / dpa | Kristin Palitza

The Externalization of EU Borders: The Case of Agadez

While the externalization of border enforcement to African states may have contributed to a decline in arrivals to Europe via the Mediterranean Sea, Nigerien and European Union (EU) authorities have neglected the immense negative impacts of these migration policies on local communities, refugees, and migrants. This spotlight provides an overview of the local implications of the EU’s strategy of externalizing its borders towards transit states in Africa. It focuses on the case of Agadez in Niger, which has been the primary transit city within the Sahel region for migrants and refugees in transit to Europe.

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London, UK: Human rights campaigners protest against arms sales to Saudi Arabia. | Photo: Campaign Against Arms Trade via flickr | CC BY-SA 2.0

Why the Future German Arms Export Control Act Goes in the Right Direction—But Not Far Enough

On 13 October 2022, the German Ministry for Economics and Climate published draft key points for a future German Arms Export Control Act (referred to hereafter as ‘the draft’). Establishing such a law is one goal that the government defined in the coalition agreement. The draft contains several good points that can help make German arms export policy more restrictive and more closely aligned with peace, human rights and security policy goals. At the same time, the draft reveals some serious gaps that must be remedied to fully live up to this claim.

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