Haarscharf ist der Quasi-Exitus der Extremismusprävention in Deutschland abgewandt worden. Die Ausgabesperre, die angesichts der unsicheren Haushaltslage im Dezember 2023 verhängt wurde, hat große Befürchtungen geschürt und strukturelle Missstände von Förderlogiken sozialer Projekte in Deutschland offengelegt. Ausbleibende Zahlungen in Folge politischer Komplikationen oder aufgrund fehlender Folgeförderungen schweben permanent als Damoklesschwert über der Extremismuspräventionslandschaft in Deutschland. Dieser Zustand gefährdet die nachhaltige Zusammenarbeit von Forschung und Praxis.
Schlagwort: Forschungspraxis
Wie verlässlich sind Daten zu Todesopfern in bewaffneten Konflikten?
Viele vergleichende Studien untersuchen die Effekte von Vermittlung, Sanktionen oder militärischen Interventionen auf Dauer und Verlauf bewaffneter Konflikte. Sie nehmen dabei an, dass die verfügbaren Daten das Auf und Ab der tödlichen Gewalt über Zeit sowie Unterschiede je nach Ort hinreichend gut abbilden. Einige Arbeiten leiten aus ihren Befunden Empfehlungen für die Politik ab. Auch das jährliche Friedensgutachten nutzt die Daten eines führenden Anbieters. Dessen Angaben dienen des Weiteren dazu, die Eskalation von Auseinandersetzungen zu prognostizieren. Ihre breite Verwendung wirft die Frage auf, wie sehr man sich auf diese Konfliktdaten verlassen kann.
Feminist Research Perspectives in Peace and Conflict Studies and Consultancy Work
Feminist approaches in peace and conflict studies have been neglected for a long time – but they are currently on the rise. Interestingly, a similar trend may be observed in the practice of peacebuilding. While researchers and consultants base their approaches on similar reflections, their challenges with regard to the implementation of feminist approaches are not quite the same. In this discussion, Samantha Ruppel, feminist researcher at the PRIF, and Alena Sander, a feminist freelance consultant, discuss these differences, and emphasize common goals and opportunities of the feminist approach in peace research and practice.
Wenn das „Feld“ geschlossen ist: (Feld-)Forschung als Krisenpraxis in Zeiten von Corona
Die weltweite Ausbreitung der Corona-Pandemie und die damit verbundenen restriktiven Maßnahmen gefährden all jene Forschung, für die menschliche Interaktion und Präsenz ein wichtiger Bestandteil der Wissensproduktion ist. Anhand unserer eigenen Erfahrungen mit einer abgebrochenen Feldforschung in Burkina Faso diskutieren wir, wie in der aktuellen Krise das Forschen selbst zur Krisenpraxis wird und welche Konsequenzen geschlossene „Felder“ und Unplanbarkeiten in Zeiten von Corona für die (Feld-)Forschungspraxis der Friedens- und Konfliktforschung haben.