Image shows a meeting between Biden, Putin, Blinken and Lawrow as well as two translators. They are sitting in front of a wall of bookshelves and the US and Russian flags.
Es geht nicht nur um Verhandlungen, sondern zuallererst um Gespräche zwischen den Großmächten. | Photo: The White House via flickr | Public Domain

Die Quadratur des Kreises: Friedensverhandlungen unter Feinden

Acht Monate dauert der Krieg bereits an, den Russland gegen die Ukraine führt, und immer noch sind wir weit von Friedensverhandlungen entfernt. Unmöglich und unerwünscht seien Verhandlungen, hört man in der öffentlichen Debatte. Nicht alle Argumente gegen Verhandlungen sind aber gleichermaßen stichhaltig und zu oft wird übersehen, dass es nicht nur um Verhandlungen geht und nicht nur zwischen den Kontrahenten, sondern zuallererst um Gespräche und zwar zwischen den Großmächten, die indirekt und direkt an diesem Konflikt beteiligt sind.

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Start einer unbewaffneten Minutemann-III-Interkontinentalrakete im Februar 2020
Im März 2022 verschoben die USA den geplanten Test einer Minuteman III Interkontinentalrakete. | Foto: Clayton Wear | Public Domain

Mut zur Deeskalation – Warum nukleare Abschreckung Gift ist und nicht Gegengift sein kann

Russland blieb bisher ein schneller Erfolg in seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg verwehrt. Die Annahme, dass eine mit der NATO verbündete Ukraine militärisch überlegen wäre und das nachvollziehbare Bedürfnis, die russischen Kriegsverbrechen zu sühnen, treiben Aufforderungen zum Eingreifen in den Konflikt an. Hierzu gehört auch die Aufwertung der nuklearen Abschreckung und Bereitschaft zur atomaren Aufrüstung. Nuklearwaffen seien ein Sicherheitsgarant und Teil der Abwehrstrategie gegen diesen Krieg. Es dürfe sich nur in Sicherheit wägen, wer glaubhaft mit gegenseitiger Vernichtung droht. Das Gegenteil ist der Fall: die Ausweitung der Abschreckung hat Putins Aggressionskrieg mit ermöglicht und es muss vermieden werden, Moskaus nukleare Drohungen und Provokationen gleichsam zu erwidern.

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US-Präsident Joe Biden äußert sich zu Russlands unprovoziertem Angriff auf die Ukraine
US-Präsident Joe Biden äußert sich zu Russlands unprovoziertem Angriff auf die Ukraine | Photo: The White House | CC BY 3.0

Tanz auf tektonischen Platten: Biden und die US-Anti-Interventionisten in der Ukraine-Krise

US-Präsident Joe Biden hat sich in der Ukraine-Krise klar als Anführer des westlichen Widerstands gegen die russische Aggression positioniert und damit auch der NATO und dem Westen insgesamt zu neuer Geschlossenheit verholfen. Bidens Amtsvorgänger hingegen macht Schlagzeilen mit seiner offenen Parteinahme für Wladimir Putin. Und auch jenseits von Donald Trumps Provokationen zeigt die inneramerikanische Debatte über die aktuelle Krise, dass sich die Konturen der amerikanischen Außen- und Verteidigungspolitik unaufhaltsam weiter verschieben und alte transatlantische Gewissheiten von neuen Prioritäten – allen voran China – überlagert werden. Diese geopolitische Plattentektonik hat Folgen sowohl für Bidens Ukraine-Strategie als auch für Deutschland und Europa.

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Zündeln mit Streichhölzern
Die wichtigsten Treiber für Bürgerkriege sind in Bosnien und Herzegowina stärker ausgeprägt als in den USA. | Photo: Devin Avery auf Unsplash

„Wie Bürgerkriege beginnen“: eine angewandte Buchvorstellung

Bürgerkriege dominieren seit geraumer Zeit das weltweite Kriegsgeschehen. Erklärungsversuche, warum Bürgerkriege ausbrechen, sind ähnlich zahlreich wie diese Konflikte selbst. Eine Überblicksstudie aus dem Jahr 2009 zählte mehr als 200 zur Erklärung herangezogene Faktoren und beschränkte sich dabei auf quantitative Analysen. Aus dieser Menge hebt ein kürzlich publiziertes, in den Vereinigten Staaten vielbeachtetes Buch die wichtigsten Konflikttreiber hervor. Es attestiert den USA eine erhebliche Kriegsgefahr. Der folgende Beitrag fasst die Argumentation des Bandes zusammen und diskutiert in diesem Lichte die Wahrscheinlichkeit eines neuen Krieges in Bosnien und Herzegowina.

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Protestierende in Gefängniskleidung in Washington
Justin Norman, Protest on the occasion of the 11th anniversary of Guantánamo in Washington | Photo: Justin Norman | www.flickr.com

A Guantánamo in Syria for European Jihadists is not a Solution

Despite previous European calls for the US to close Guantanamo Bay detention camp, established twenty years ago, several European countries are using similar de facto detention camps in Syria. This blog-post argues that detention camps controlled by Kurdish forces in northeast Syria are a security risk rather than a solution. Aside from humanitarian and legal arguments usually made in this context, recent developments in northeast Syria show that Islamic State of Iraq and Syria (ISIS) is regrouping, illustrated by its high scale attack on the Ghweran prison in Al-Hasaka, in January 2022.

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Dag Hammarskjöld am 6.1.1959 (© UN Photo/JO)
Dag Hammarskjöld am 6.1.1959 (© UN Photo/JO)

Die UN als globaler „Streitraum“. Zur Aktualität von Dag Hammarskjölds Erbe

Dag Hammarskjöld? War das nicht der mit dem mysteriösen Flugzeugabsturz im Kongo? Außerhalb des kleinen Kreises derer, die sich intensiv mit der Geschichte der Vereinten Nationen beschäftigen, verblasst die Erinnerung an den zweiten UN-Generalsekretär zunehmend. Wir wollen den 60. Todestag von Dag Hammarskjöld zum Anlass nehmen, um nochmals einen Blick auf dieses „Wunderkind aus Schweden“ […]

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Die innenpolitische Stimmung in den USA dreht sich. Mehr und mehr Amerikanerinnen und Amerikaner halten die Entsendung von Streitkräften nach Afghanistan wie auch in den Irak für einen Fehler. | Photo: flickr, U.S. Department of Defense Current Photos | Public Domain

Weniger Militär wagen? Wie die Antikriegsstimmung in den USA den Afghanistan-Abzug prägt

Die innenpolitische Stimmung in den USA dreht sich. Mehr und mehr Amerikanerinnen und Amerikaner halten die Entsendung von Streitkräften nach Afghanistan wie auch in den Irak für einen Fehler. Diese Trends helfen, die Abzugsentscheidung der Biden-Regierung zum 20. Jahrestag von 9/11 zu verstehen. Sie werfen aber auch wichtige Fragen auf: zur deutschen und europäischen Sicherheitspolitik, zur Verantwortung der Bundesrepublik in Afghanistan, und zur Rolle diplomatischer und militärischer Mittel in der Außenpolitik.

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Will the Afghan military be able to fight back the Taliban once the NATO troops have left? | Photo: flickr, Al Jazeera English | CC BY-SA 2.0

Withdrawal of NATO troops – Comeback of the Taliban?

Although peace agreements in armed conflicts in which at least one party has framed its demands in religious language are rare, they do exist. In particular, peace agreements have been reached with certain kinds of Islamist groups. After several rounds of unofficial and official negotiations, and a military stalemate between Afghan and NATO forces and the Taliban, former U.S. President Trump announced a peace agreement with the group in February 2020. However, after President Biden’s recent announcement to unconditionally withdraw U.S. forces from Afghanistan, the prospects for an agreement or even a ceasefire between the Taliban and the Afghan government seem bleaker than ever, with the Taliban resurging and U.S. diplomatic leverage decreasing.

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What should we call those who stormed the US Capitol on January 6 of this year? | Photo: flickr, Tyler Merbler | CC BY 2.0

The Capitol Rioters and their Supporters beyond “Us vs. Them”: A view from outside the US

What should we call those who stormed the US Capitol on January 6 of this year? Struggles over possible labels matter: What one calls a certain group has implications for the ways in which one can and will engage with them. The polarization of Americans when it comes to classifying the attacks is indicative of a larger dilemma: how should one respond to the rioters and their demands – and is that even an option?

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Über diese Themen wurde bei den "Frankfurter Ideen für den Frieden" im Dezember 2020 diskutiert. | Photo: HSFK/PRIF.

Im Dialog mit hessischen Schülerinnen und Schülern

 Zwei Schulkurse und drei Wissenschaftlerinnen der HSFK sind bei den Frankfurter Ideen für den Frieden im Dezember 2020 in den gemeinsamen Dialog zu Themen der Friedens- und Konfliktforschung getreten, die im Schulunterricht der gymnasialen Oberstufe diskutiert werden, aber gleichzeitig von hoher Aktualität sind und auch die Jugendlichen in ihrem Alltag beschäftigen. Eineinhalb Stunden lang standen Melanie Coni-Zimmer, Nicole Deitelhoff und Hanna Pfeifer Schülerinnen und Schülern zu den vier Themenfeldern Zukunft der transatlantischen Beziehungen, Populismus und Demokratie, Internationaler Terrorismus und 75 Jahre Vereinte Nationen Rede und Antwort. Ein Ausschnitt des umfassenden Dialogs kann hier nachgelesen werden. 

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