Pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres gerät die Jugend wieder in den Fokus der Corona-Debatten. Soll Schulunterricht in Präsenz stattfinden und wenn ja, wie? Gibt es genug Luftfilter, Fenster, Laptops für digitale Konzepte? Wer in diesen Diskussionen so gut wie gar nicht zu Wort kommt, sind die Jugendlichen selbst. Das ist unsolidarisch und schließt eine ganze Bevölkerungsgruppe aus demokratischen Entscheidungsprozessen aus. Junge Menschen müssen stärker mitbestimmen dürfen bei Entscheidungen, die sie in hohem Maße betreffen. Andernfalls droht ein Generationenkonflikt, der zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führen könnte.
Schlagwort: Demokratie
Jenseits der Wahl: „Demokratie stärken“ – aber welche?
Echokammern überall, der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet, die Demokratie in der Krise – an diesen und ähnlichen Diagnosen herrscht momentan kein Mangel. Ganz unabhängig davon, ob man die Krisenbeschreibungen im Einzelnen teilt, lässt sich feststellen, dass die Sorge um die Zukunft der Demokratie seit einigen Jahren wieder verstärkt Einzug in die politischen Debatten und Sonntagsreden gehalten hat. Man müsse jetzt die Demokratie „stärken“ – so der allgemeine Tenor. Doch wie geht das konkret? Und was soll genau gestärkt werden? Dieser Blogbeitrag vergleicht die entsprechenden Vorschläge der Parteien in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl – und zieht ein ernüchtertes Fazit.
The EU, Venezuela, and democracy promotion: A rejoinder to Elliott Abrams’ comments
In his blog post “The EU and Venezuela: More Bad Advice”, published on the website of the Council on Foreign Relations, Elliott Abrams critically reviews my thoughts on “A New Framework for Dealing with Venezuela: From Democracy to Conflict Resolution”. In this piece, I argued that the EU should shift from what I call the “democracy framework” to a “framework of peace mediation and conflict resolution”. Abrams’ comments give me the opportunity to clarify some issues and tease out key differences between his approach and the one I am arguing for.
Missing an epic story: Why we are struggling to counter extremists’ utopian narratives
Contrary to popular opinion, extremist communication is not simply based on hatred and calls for violence. While beheading videos or livestreamed shootings may generate attention, displays of violence alone are an insufficient basis for an extremist ideology and claims of legitimacy. Utopian narratives – visions for the perfect society – are an indispensable element of propaganda efforts. Without detailing what one is fighting for, an essential part would be missing from the web of extremist ideological communication. While the last years have seen an increase in narrative campaigns designed to delegitimize extremist ideologies and provide alternative worldviews, pro-democracy narratives struggle with responding to the utopian visions propagated by extremist actors.
Breaking the vicious circle: Can the new Moldovan president Sandu succeed in balancing relations with the EU and Russia?
For the first time in its history, the Republic of Moldova has voted for an openly pro-Western president. Despite facing domestic and international difficulties, the newly elected Moldovan head of state Maia Sandu could manage to solve dire economic problems at home, while securing the support of both Russia and the European Union. This could have longstanding consequences for both the country itself and for all the other states of the common EU-Russian neighborhood.

At a Crossroads. Kyrgyzstan after the recent elections
Following its parliamentary elections in October 2020, Kyrgyzstan found itself facing post-election protests and a political crisis which resulted in a new political landscape. On 10 January 2021, Kyrgyz citizens voted for a new president and a fast-tracked constitutional reform to return to a presidential system. Although the protests in October 2020 resulted in political turnover, their momentum is currently being used to concentrate power in the hands of the president. Autocratic tendencies, corruption scandals, and socioeconomic grievances, which were further aggravated by the Covid-19 pandemic, have marked recent developments in Kyrgyzstan.
Digitaler Faschismus und politische Polarisierung in den USA
In den Vereinigten Staaten weht ein Wind der Gegenaufklärung. Er hat im Sog der rechten Bedrohungsmythen an Fahrt aufgenommen, die im digitalen Kontext boomen und das Verschwörungsdenken kultiviert haben. Dabei geht es nicht mehr nur um die Delegitimierung von politischen Gegnern, sondern um eine Revolte gegen Prinzipien der Aufklärung überhaupt. Sie folgt einer tribalen Logik, die in der Abgrenzung von verhassten Gruppen eine gemeinschaftsbildende Praxis findet. Insofern diese Gruppen für eine politische Kultur der Rationalität stehen, wird der Irrationalismus zum identitätsstiftenden Mittel. Für den demokratischen Diskurs, der auf geteilte Wahrheiten und Verständigung angewiesen ist, hat das weitreichende Konsequenzen.
Kyrgyzstan Before the Presidential Elections
Kyrgyz citizens will vote for a new president on 10 January 2021. Protests have caused the annulation of the parliamentary elections of 04th October 2020 which resulted in a series of high-ranked officials’ resignations and the third ouster of a president in the country’s recent history. Since then, the political landscape is changing quickly. Recent developments, including an initiated constitutional reform process, cast doubts on the future democratic path of Kyrgyzstan.
„Es dreht sich alles um Transparenz. Wenn die Wahlen nicht transparent sind, wird es Probleme geben.“
Im vierten Interview haben Simone Schnabel und Antonia Witt mit Anselme Somda über mögliche Szenarien für den Ausgang der bevorstehenden Wahlen in Burkina Faso gesprochen. Anselme Somda arbeitet am Centre pour la Gouvernance Démocratique du Burkina Faso (CGD), einem Think Tank in Ouagadougou, der sich für Demokratisierung und gute Regierungsführung einsetzt. Das CGD koordiniert in Burkina Faso auch die von Afrobarometer regelmäßig durchgeführten Länderumfragen und ist Projektpartner der HSFK. Somda ist Jurist, wirkte als Abgeordneter in der Übergangsregierung 2014/2015 mit und bildet derzeit Wahlbeobachter*Innen für die bevorstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 22. November aus.
„Es bedarf eines wirklichen Paradigmenwechsels, um die vielfältigen Herausforderungen, vor denen das Land steht, mit Nachdruck anzugehen.“
Im dritten Interview der PRIF Blogreihe zu den Wahlen in Burkina Faso haben Simone Schnabel und Antonia Witt mit Lydia Rouamba vom „Institut des Sciences des Sociétés“ am „Centre National de la Recherche Scientifique et Technologique“ in Ouagadougou gesprochen. Lydia Rouamba ist promovierte Soziologin und beschäftigt sich mit den Themen Gender und Entwicklung. Im Interview spricht sie über die verschiedenen politischen Schwerpunkte und Taktiken der Regierungs- und Oppositionsparteien im Wahlkampf.