Ein Team von UNPOL-Offizieren der MINUSMA unterhält sich mit der Bevölkerung während einer täglichen Patrouille durch die Straßen von Menaka im Norden Malis. Foto MINUSMA/Marco Dormino
Wie geht es weiter im deutschen Engagement in Mali? | Foto: Mission de l'ONU au Mali - UN Mission in Mali via Flickr | CC BY 2.0

Das Ende vom Lied? Der anstehende Abzug von MINUSMA und was das für die deutsche Zusammenarbeit bedeutet

Am vergangenen Freitag hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einstimmig für den Abzug der Stabilisierungsmission der UN in Mali (MINUSMA) bis Ende 2023 gestimmt. Das ist ein fataler Schlag gegen den internationalen Schutz der Zivilbevölkerung in Mali und die Überwachung der Einhaltung des Friedensabkommens von 2015. Zuletzt war MINUSMA in Mali stark in die Kritik geraten, auch angefacht von der dortigen Regierung. Entgegen dem medialen Fokus auf geopolitischen Abwägungen des nun anstehenden Abzugs zeigt der Beitrag zum einen die Vielfalt und Komplexität der lokalen Wahrnehmungen von MINUSMA und gesellschaftlichen Dimensionen des Abzugs. Zum anderen werden die Konsequenzen für das deutsche Engagement in Mali und Szenarien einer Fortsetzung der zivilen Zusammenarbeit erörtert.

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Façade d'un bar à Gao, au Mali, avec des impacts de balles.
Aucune stratégie politique globale spécifique à chaque pays n'a encore été formulée, ni pour le Mali ni pour le Niger, qui rende opérationnel l'objectif de promotion d'une paix durable. | Photo: © picture alliance / REUTERS | Joe Penney

Cohérence politique pour la paix dans l’engagement allemand au Mali et au Niger ? Cinq recommandations d’action pour le gouvernement allemand

Les Lignes directrices du gouvernement allemand « Prévenir les crises, gérer les conflits,  promouvoir la paix », adoptées en 2017, doivent servir de boussole stratégique pour l’engagement de l’Allemagne dans les contextes de crise et de conflit, comme au Sahel. Sur place, l’Allemagne soutient des mesures de stabilisation et de consolidation de la paix avec plusieurs ministères et en collaboration avec des partenaires internationaux. L’échec généralisé des efforts internationaux précédents pour promouvoir la paix dans la région appelle à un examen critique et à une réorientation de cet engagement. Notre étude, commandée par le Conseil consultatif allemand pour la prévention des conflits et la consolidation de la paix, utilise les exemples du Mali et du Niger pour montrer que l’engagement de l’Allemagne dans ces deux pays n’a jusqu’à présent pas réussi à mettre en œuvre de manière adéquate les principes formulés dans les Lignes directrices.

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Front of a bar in Gao, Mali, with bullet holes
No country-specific overall political strategies have yet been formulated for either Mali or Niger that operationalize the goal of promoting sustainable peace. | Photo: © picture alliance / REUTERS | Joe Penney

Policy Coherence for Peace in Germany’s Engagement in Mali and Niger? Five Recommendations for Action for the German Government

The German government’s Guidelines “Preventing Crises, Managing Conflicts, Promoting Peace”, adopted in 2017, are intended to serve as a strategic compass for Germany’s engagement in crisis and conflict contexts, such as the Sahel. There, Germany is supporting stabilization and peacebuilding measures through several ministries and in conjunction with international partners. In light of the widespread failure of previous international efforts to promote peace in the region, a critical review and reorientation of this engagement is required. Our study, commissioned by the Advisory Board to the Federal Government for Civilian Crisis Prevention and Peacebuilding, uses the examples of Mali and Niger to show that Germany’s engagement in both countries has so far failed to adequately implement the principles formulated in the Guidelines.

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Fassade einer Bar in Gao, Mali, mit Einschusslöchern
Weder für Mali noch für Niger wurden bisher länderspezifische politische Gesamtstrategien formuliert, die das Ziel der Förderung nachhaltigen Friedens operationalisieren. | Photo: © picture alliance / REUTERS | Joe Penney

Friedenspolitische Kohärenz im deutschen Engagement in Mali und Niger? Fünf Handlungsempfehlungen für die Bundesregierung

Die 2017 verabschiedeten Leitlinien der Bundesregierung „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ sollen als strategischer Kompass für Deutschlands Engagement in Krisen- und Konfliktkontexten, wie etwa im Sahel, dienen. Dort unterstützt Deutschland mit mehreren Ressorts und gemeinsam mit internationalen Partnern Maßnahmen zur Stabilisierung und Friedensförderung. Das weitestgehende Scheitern bisheriger internationaler Bemühungen für mehr Frieden in der Region verlangt eine kritische Überprüfung und Neuausrichtung dieses Engagements. Unsere Studie im Auftrag des Beirats der Bundesregierung Zivile Krisenprävention und Friedensförderung zeigt am Beispiel von Mali und Niger, dass Deutschlands Engagement in beiden Ländern die in den Leitlinien formulierten Prinzipien bisher nur unzureichend umsetzt.

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In Burkina Faso people watchmilitary P H S Dambia in TV on Jan 27, 2022
Customers watch Lt. Col. Henri Sandaogo Damiba address the nation on national television in Ouagadougou, Burkina Faso, 27 Jan. 2022 | Photo: Sophie Garcia | AP Photo

Looking back to understand the present: The coup in Burkina Faso and the legacy of regional interventions

The third military coup in West Africa in less than a year happened on 23rd January 2022 in Burkina Faso. The government of ousted President Roch Marc Christian Kaboré was declared deposed, the constitution suspended, and parliament dissolved. The strong man behind the military take-over is Lieutenant Colonel Paul-Henri Sandaogo Damiba. Initial international reactions have called on the military to engage in dialogue and return to democratically constituted order. A delegation of ECOWAS and UN high representatives arrived in Ouagadougou to hold consultations in the country which will inform the ECOWAS summit on 3rd February 2022. Eyes are on the regional body following its harsh sanctions applied against neighboring Mali. While comparison with Mali is important to understand developments in the Sahel region, looking at the current situation in Burkina Faso through the prism of previous coups in the country as well as local experiences of regional interventions might yield more fruitful insights to understand what is going on.

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Die Wahlen in Burkina Faso bedeuten vor allem hinsichtlich der Opposition eine Veränderung. Foto: picture alliance/REUTERS/Zohra Bensemra
Die Wahlen in Burkina Faso bedeuten vor allem hinsichtlich der Opposition eine Veränderung. Foto: picture alliance/REUTERS/Zohra Bensemra.

Burkina Faso nach den Wahlen: „Wir werden einen neuen Stil der Opposition erleben.“

Im fünften und letzten Interview der Blogreihe zu den Wahlen in Burkina Faso haben Simone Schnabel und Antonia Witt mit dem Politikwissenschaftler Dr. Abdoul Karim Saidou gesprochen. Saidou lehrt an der Universität von Ouagadougou und arbeitet am Centre pour la Gouvernance Démocratique du Burkina Faso (CGD), einem Think Tank in Ouagadougou, der sich für Demokratisierung und gute Regierungsführung einsetzt. Dr. Abdoul Karim Saidou arbeitet zu Themen der Demokratisierung und Sicherheitssektorpolitik und hat in internationalen Fachzeitschriften publiziert.

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Mann bei der Stimmabgabe in Ouagadougou am 22. November 2020
Trotz der desolaten Sicherheitslage und zahlreicher Hindernisse konnten die Wahlen in Burkina Faso am 22. November wie geplant stattfinden (Foto: picture alliance/AP/Sophie Garcia).

Mehr als Wahlen. Burkina Faso wählt friedlich, doch der Frieden ist weit entfernt

Am 22. November 2020 wurde in Burkina Faso gewählt. Den vorläufigen Ergebnissen zufolge ist der amtierende Präsident Roch Marc Christian Kaboré mit knapp 58% der Stimmen wiedergewählt. Die desolate Sicherheitslage, die tausende Burkinabé von ihrem Wahlrecht ausschloss, stand im Zentrum vor allem der internationalen Debatte. Dass die Wahlen trotz allem und ohne größere Unregelmäßigkeiten stattfanden, ist auch ein Erbe der jüngeren Vergangenheit. Dennoch machen sie wenig Hoffnung auf Veränderung.

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Stimmauszählung in Ouagadougou während der Wahlen 2015. Bei der diesjährigen Wahl müssen alle Stimmzettel händisch ausgezählt werden. | Photo: Voice of America via Wikimedia Commons | Public Domain/VOA.

„Es dreht sich alles um Transparenz. Wenn die Wahlen nicht transparent sind, wird es Probleme geben.“

Im vierten Interview haben Simone Schnabel und Antonia Witt mit Anselme Somda über mögliche Szenarien für den Ausgang der bevorstehenden Wahlen in Burkina Faso gesprochen. Anselme Somda arbeitet am Centre pour la Gouvernance Démocratique du Burkina Faso (CGD), einem Think Tank in Ouagadougou, der sich für Demokratisierung und gute Regierungsführung einsetzt. Das CGD koordiniert in Burkina Faso auch die von Afrobarometer regelmäßig durchgeführten Länderumfragen und ist Projektpartner der HSFK. Somda ist Jurist, wirkte als Abgeordneter in der Übergangsregierung 2014/2015 mit und bildet derzeit Wahlbeobachter*Innen für die bevorstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 22. November aus.

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Zéphérin Diabré, Gründer der UPC und langjähriger Oppositionsführer, hat 2015 deutlich gegen Roch Kaboré verloren. Im aktuellen Wahlkampf gilt er als wichtigster Gegner des amtierenden Präsidenten. | Photo: Voice of America via Wikimedia Commons | Public Domain/VOA.

„Es bedarf eines wirklichen Paradigmenwechsels, um die vielfältigen Herausforderungen, vor denen das Land steht, mit Nachdruck anzugehen.“

Im dritten Interview der PRIF Blogreihe zu den Wahlen in Burkina Faso haben Simone Schnabel und Antonia Witt mit Lydia Rouamba vom „Institut des Sciences des Sociétés“ am „Centre National de la Recherche Scientifique et Technologique“ in Ouagadougou gesprochen. Lydia Rouamba ist promovierte Soziologin und beschäftigt sich mit den Themen Gender und Entwicklung. Im Interview spricht sie über die verschiedenen politischen Schwerpunkte und Taktiken der Regierungs- und Oppositionsparteien im Wahlkampf.

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Ouiry Sanou zum Verhalten der Parteien im aktuellen Wahlkampf: „[…] sie [verhalten] sich wie eine Mutter, die ihre Kinder mit kleinen Marionetten amüsiert, es ist nur ein Spiel.“ | Photo: flickr, Carsten ten Brink | CC BY-NC-ND 2.0

„Es gibt wirklich keine Hoffnung oder Erwartungen der Jugend an diese Wahlen.“

Im zweiten Interview der Blogreihe zu den Wahlen in Burkina Faso haben Simone Schnabel und Antonia Witt mit Ouiry Sanou gesprochen. Ouiry Sanou ist langjähriger Aktivist und Generalsekretär der burkinischen Jugendorganisation „Organisation Démocratique de la Jeunesse du Burkina Faso“ (ODJ), die sich der Einhaltung und dem Schutz demokratischer und sozialer Rechte von Jugendlichen in Burkina Faso verschreibt. Sie unterstützt außerdem die AnwohnerInnen in Bergbauregionen im Kampf um Land- und soziale Rechte.

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