Kachovka-Staudamm
Der Kachovka-Staudamm am Fluss Dnepr wurde am 6. Juni 2023 zerstört. | Foto: Липунов Дмитрий via wikimedia commons | Public Domain

Der dramatische Dammbruch von Kachovka und seine kurz- und langfristigen Folgen

Am Morgen des 6. Juni 2023 wurde gemeldet, dass der Kachovka-Staudamm zerstört wurde, und dass dadurch weite Gebiete flussabwärts, inklusive der Großstadt Cherson, durch eine Flutwelle bedroht werden würden. Der ukrainische Präsident Selensky macht für diese Katastrophe Russland, welches seit dem 24. Februar 2022 den Damm und das dazugehörige Wasserkraftwerk besetzt und kontrolliert hat, verantwortlich. Ob durch eine gezielte Sprengung oder durch grobe Fahrlässigkeit, der Dammbruch hat dramatische kurz- und langfristige Folgen für die Südukraine in Bezug auf Landwirtschaft, Wassersicherheit sowie auch den Schutz vor einem radioaktiven Unfall.

Weiterlesen

Charles Michel, Volodymyr Selensky und Ursula von der Leyen
Volodymyr Selensky mit Ursula von der Leyen und Charles Michel | Foto: European Commission (Dati Bendo) via wikimedia commons

Der Platz der Ukraine in der europäischen Sicherheitsordnung: Konturen einer Debatte II

Die Diskussion um die Frage, wie sich die Sicherheit der Ukraine nach dem Krieg garantieren ließe, ist voll entbrannt. Wenn sich der Weg in die NATO als nicht gangbar erweisen sollte, welche Alternativen böten sich an und wie sind sie zu bewerten? In dem zweiten Blogbeitrag zu dem Thema geht es um Sicherheitsgarantien durch umfassende militärische Unterstützung, durch die Stationierung westlicher Truppen, durch die Aussicht auf EU-Mitgliedschaft und durch Arrangements, die auch russische Sicherheitsinteressen berücksichtigen.

Weiterlesen

US-Präsident Biden und der ukrainische Präsident Selensky
US-Präsident Biden und der ukrainische Präsident Selensky in Kiew. | Foto: Official White House Photo by Adam Schultz | Public Domain

Der Platz der Ukraine in der europäischen Sicherheitsordnung: Konturen einer Debatte I

Die Diskussion über den Platz der Ukraine in einer künftigen europäischen Sicherheitsordnung ist voll in Gange. Erste Weichen werden auf dem NATO-Gipfel am 11. und 12. Juli in Vilnius gestellt. Ob, wann und wie die Ukraine der Allianz beitreten könnte, ist allerdings umstritten. Diskutiert werden daher vier Alternativen: Sicherheitsgarantien durch umfassende militärische Unterstützung, durch die Stationierung westlicher Truppen, durch die Aussicht auf EU-Mitgliedschaft und durch Arrangements, die auch russische Sicherheitsinteressen berücksichtigen. Bei dieser Entscheidung können die Weichen auch falsch gestellt werden – mit weitreichenden Folgen für die europäische Sicherheit. Anlass genug, um in diesem und dem folgenden Blogbeitrag die Vorschläge zu bewerten.

Weiterlesen

Two penguins at the shore with a ship in the background and a boat that has people with orange jackets on it.
Danco Island, Antarctica: The small island is a landing spot for tourists and home to a Gentoo penguin colony. | Photo: Derek Oyen via Unsplash

Is Antarctica Still Exceptional? The Case for “Co-opetition” at the South Pole

Antarctic diplomacy has famously shielded the continent of peace, science, and environmental protection from outside conflict and war. This “exceptionalism” is now being tested by Russia’s war against Ukraine and the belief that international strategic competition between great powers is spilling over into the Antarctic. In order to keep the Antarctic exceptional, however, it would be wise to refocus on what has made Antarctic diplomacy so successful in the first place: cooperation in order to compete, or “co-opetition.”

Weiterlesen

Bombed homes in Borodyanka, Ukraine, and a damaged statue.
Russia exploited the “nuclear shadow” when it started its war against Ukraine. | Photo: Mikael Colville-Andersen via flickr | CC BY-NC 2.0

War against Ukraine: How to Make Deterrence and Arms Control Work

One year after the Russian invasion of Ukraine, experts from the United States, Ukraine, Germany, Turkey, and France discussed the consequences of the war for the nuclear world order in a workshop organized by PRIF’s French partner organization “Fondation pour la recherche stratégique” (FRS) and the “Odesa Center for Nonproliferation” (OdCNP). The focus was on the importance and limits of nuclear deterrence policy and arms control, disarmament, and nonproliferation.

Weiterlesen

Press briefing by UN Independent International Commission of Inquiry on Ukraine
Press briefing by UN Independent International Commission of Inquiry on Ukraine | Photo: UNIS Vienna via flickr | CC BY-NC-ND 2.0

From Facts to Norm Violations and Accountability? The Independent International Commission of Inquiry on Ukraine

The Independent International Commission of Inquiry on Ukraine—established by the United Nations Human Rights Council in March 2022—published its report on 15 March 2023, detailing numerous violations of international human rights, criminal and humanitarian law, primarily carried out by Russian forces. Such commissions of inquiry are essential when other enforcement mechanisms are blocked, and can provide avenues for accountability in national, regional, and international courts. The full-scale attention of international institutions on Ukraine is a critical moment to strengthen the work of international fact-finding missions for future and existing armed conflicts.

Weiterlesen

Einzelne Demonstrant:innen auf dem Bonner Ostermarsch 2021
Ostermarsch 2021 in Bonn | Foto: friekoop via flickr | CC BY-NC 2.0

Die Ostermärsche 2023 und der Überfall auf die Ukraine: Nur wenige Aufrufe fordern Russlands Rückzug

Die Ostermärsche schauen auf eine jahrzehntelange Geschichte zurück. Zu ihren Hochzeiten konnten sie Hunderttausende Menschen auf die Straße bringen. Welche Themen und Appelle dabei im Zentrum standen, hing vom jeweiligen Konfliktgeschehen in Europa und der ganzen Welt ab. In diesem Jahr stehen die Aufrufe im Zeichen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Während zahlreiche von ihnen Waffenlieferungen an die Ukraine kritisieren, verlangt nur eine kleine Minderheit den Rückzug der russischen Truppen.

Weiterlesen

International Criminal Court Building in The Hague
Es bleibt abzuwarten, wie die Mitgliedsstaaten mit dem Haftbefehl verfahren werden. | Photo: OSeveno via wikimedia commons | CC BY-SA 4.0

Der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Putin – Eine völkerrechtliche Einordnung

Am 17. März 2023 hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehle gegen Vladimir Putin und eine Präsidialbeamtin erlassen. Diese Entscheidung hat große Teile der Fachwelt überrascht und wirft einige Fragen auf: Auf welcher Basis kann der IStGH Putin verfolgen? Was wird ihm und der Präsidialbeamtin vorgeworfen? Ist er als amtierender Präsident vor Verfolgung besonders geschützt? Welche Staaten sind verpflichtet, den Haftbefehl umzusetzen? Was sind die politischen Folgen für Putin, das Gericht und das Völkerrecht? Der Blogbeitrag geht auf diese Fragen vor allem aus völkerrechtlicher Sicht ein.

Weiterlesen

Ein Podcast-Mikrofon und ein Kopfhörer werden abgebildet, untertitelt mit dem Namen das Podcast "PRIF talk". Zusätzlich wird die Episode "#006 mit Christopher Daase, Astrid Erll & TraCe" angezeigt.

PRIF talk #006 // Die Transformation politischer Gewalt

Welchen Einfluss hat der Angriff Russlands auf die Ukraine auf Transformation politischer Gewalt? Was ist der Zusammenhang zwischen politischer Gewalt und kollektivem Gedächtnis? Und was kann politische Gewalt eigentlich noch bedeuten? Warum es wichtig und spannend ist, Transformation politischer Gewalt interdisziplinär zu erforschen, diskutieren Christopher Daase und Astrid Erll mit Tina Cramer in der neuen Folge unseres Podcasts PRIF Talk.

Weiterlesen

Drei F16-Kampfflugzeuge auf einem Flugplatz
Die notwendige Infrastruktur für den Betrieb von U.S.-amerikanischen F-16-Kampfflugzeugen könnte in der Ukraine wohl erst nach einem Waffenstillstand errichtet werden. | Photo: U.S. Air Force photo by Tech. Sgt. Matthew Plew via flickr | Public Domain

Kampfflugzeuge für die Ukraine und das Risiko der Eskalation: Ein Realitätscheck

Nachdem mehrere NATO-Staaten der Ukraine nach monatelangem Ringen die Lieferungen von Panzern zugesagt haben, intensiviert die ukrainische Regierung ihre Forderungen nach Kampfflugzeugen westlicher Bauart. Allerdings wäre die Ukraine auch mit einigen westlichen Jets kaum in der Lage, die leistungsfähigen russischen Flugabwehrsysteme zu zerstören. Darüber hinaus, und wichtiger, stellen westliche Kampfflugzeuge enorme Anforderungen an Infrastruktur und Ausbildung. Eine Lieferentscheidung wäre in erster Linie ein politisches Signal für die langfristige Unterstützung des Landes. Auswirkungen auf dem Schlachtfeld hätte sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Weiterlesen