Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 findet unter fundamental anderen friedens- und sicherheitspolitischen Vorzeichen statt als die Wahl 2021. Die russische Vollinvasion der Ukraine seit Februar 2022 und die Wiederwahl Donald Trumps als US-Präsident im November 2024 stellen das Fundament der europäischen Sicherheitsarchitektur in Frage. Gleichzeitig ist die Zahl der Gewaltkonflikte weltweit auf einem Rekordhoch, nicht zuletzt die Kriege in Gaza, im Libanon oder im Sudan fordern unzählige Menschenleben. In dieser PRIF-Blogreihe zur Bundestagswahl 2025 diskutieren PRIF-Forscher*innen einerseits konkret: Wie sollte Deutschland angesichts dieser Herausforderungen die eigenen künftigen Beiträge zu Frieden und Sicherheit gestalten? Was bedeutet das zum Beispiel für die deutsche und europäische Politik zur Unterstützung der Ukraine, für die deutsche Nahostpolitik? Wie sollte sich eine zukünftige Bundesregierung gegenüber China oder den USA positionieren, was tun für internationale Institutionen und Regeln, die Rüstungskontrolle, zur nuklearen Proliferation oder das Krisenengagement der Bundesregierung?
Darüber hinaus hinterfragt die Reihe den Begriff „Frieden“ selbst: Was bedeutet Frieden in einem Umfeld, in dem dieser Begriff politisch aufgeladen, kontrovers diskutiert und teils vermieden wird? Wie ist Frieden zu einem Wahlkampfslogan geworden und was ist die Rolle der Friedensforschung in Zeiten militärischer Konflikte? Was heißen die klassischen Konzepte von negativem und positivem Frieden für die Kriege und Konflikte der Gegenwart? Was verstehen Politik und Bevölkerung in anderen Ländern unter Frieden? Was hat Frieden mit Demokratie, Rechtstaatlichkeit oder wirtschaftlicher Entwicklung zu tun? Und was heißt das konkret für die Zukunft der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik? Was bedeutet es für Deutschland, Frieden zu wählen?
Voting for Peace? PRIF Blog Series on the 2025 Federal Election
The German federal elections on February 23, 2025, will take place in a fundamentally different security environment than the 2021 elections. Russia’s ongoing invasion of Ukraine and the re-election of Donald Trump as U.S. President challenge the very foundation of the European security architecture. At the same time, the number of violent conflicts worldwide has reached a record high, with wars in Gaza, Lebanon, Sudan, and Syria claiming countless lives.
In this PRIF blog series on the 2025 federal election, PRIF researchers explore what this means for German foreign and security policy. How should Germany shape its future contributions to peace and security in the face of these challenges? What does this mean for German and European policy on supporting Ukraine, or for Germany’s approach to the Middle East? How should a future German government position itself toward China and the U.S.? What actions should it take to strengthen international institutions, arms control, nuclear non-proliferation, and crisis engagement?
Beyond these practical questions, the series also examines the concept of “peace” itself: What does peace mean in an environment where the term has become politically charged, hotly debated, or avoided all together? How has “peace” turned into a campaign slogan in Germany, and what role can peace research play in times of military conflict? What do the classic concepts of negative and positive peace signify for today’s wars and conflicts? How is peace understood by policymakers and populations in other countries? What connections exist between peace and democracy, the rule of law, or economic development?
This series aims to provide answers to these questions at a pivotal moment for European security. What does it mean for Germany to “vote for peace”? And how can the country concretely contribute to shaping a more peaceful future?
Photo: andreas kretschmer via unsplash // Banner: PRIF
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